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Rezension: Picasso kann jeder?! Kreativität im Alltag - Martin Schuster

Der Psychologe Martin Schuster befasst sich in diesem Buch mit der Kreativität im Alltag und definiert zunächst erst einmal den Begriff: "Eine Leistung, die neu und gleichzeitig nützlich ist, bezeichnet man als kreativ. Die Person, die solch eine Leistung vollbringt, ist kreativ."


Der Autor listet in der Folge Kategorien der Innovation auf. Kreativ ist es nach seiner Betrachtung auch, für eine bereits bestehende Erfindung eine neue Anwendung zu finden. Eine interessante Betrachtungsweise, über die man im Rahmen einer Diskussionsrunde ausführlich sprechen sollte.


Schuster zeigt anhand von Skalenwerten für die Innovation, dass die Originalität des Projekts ein Gradmesser für Kreativität darstellt.



Einsteins Relativitätstheorie ist dabei ähnlich wie Darwins Evolutionstheorie ganz oben angesiedelt. Ein Zeichen mangelnder Kreativität liegt beispielweise vor, wenn ein Hobbymaler ein traditionelles Landschaftthema abkupfert oder ein Bäcker zwar immer wieder andere, aber im Grunde stets die gleichen Brötchen backt.


Interessant finde ich die Skala der Alltagskreativität. Hier gilt durchaus auch als kreativ, wenn man ein bekanntes Prinzip im Bereich des Alltags anwendet und dies dort zu neuen Ergebnissen führt.


Neben der Skala der Innovation ist wohl auch noch die Skala der Nützlichkeit für den Gradmesser der Kreativität wichtig. Diese wird deshalb ebenfalls im Buch aufgelistet. Die Alltagskreativiät habe nicht selten spielerischen Charakter. Sie sei weniger "ehrgeizig", wenn sie im Lebensvollzug auftrete, (vgl.: S.38). Für Schuster bedeutet Alltagskreativität das Ungewöhnliche zu realisieren. Für ihn trägt die Alltagskreativität verschiedene Namen: Findigkeit, Einfallskraft, Schlagfertigkeit, Improvisation, Improvisationsfähigkeit, immer einen Ausweg wissen, sich zu helfen wissen, originelle "Anmache", (vgl.: S. 39).


Schuster thematisiert eine Reihe von Beispielen für tägliche Kreativitätskraft, bevor er in der Folge deutlich macht, dass man keineswegs kreativ geboren wird, sondern jeder Mensch kreativ sein kann, wenn er dies auch wirklich möchte. Das bedeutet freilich nicht, dass in jedem ein Einstein steckt, aber es heißt, dass jeder auf seinem intellektuellen Niveau durchaus kreativ sein kann. Das setzt gegebenfalls voraus, Denkschranken zu überwinden, deren Ursachen in Unsicherheit, in der Hemmung natürlicher Neugierde, sogar durchaus auch in Aggressionshemmung liegen können.

Der Autor thematisiert alles, was Kreativität begünstigt. Dass Spontanität und Fantasie dazu gehören, dürfte jedem klar sein. Wichtig ist es, Kreativität von Kindern zu fördern. Wie das funktioniert, kann man ab Seite 176 ausführlich nachlesen.

Das Buch kann als Mutmacher begriffen werden, seine eigenen kreativen Ressourcen einzusetzen und aus den Ergebnissen seines innovativen Tuns Freude und mehr zu ziehen.
Lesenswert.


Rezension: Gewalt entsteht im Kopf.

Prof. Dr. med. Michael Günter befasst sich in diesem Buch mit dem menschlichen Grundproblem der Gewalt und verdeutlicht anhand der Filmklassiker "Spiel mir das Lied vom Tod", "Krabat", "Uhrwerk Orange", "Batman- The Dark Knight", "Terminator", und "Sleepers" sowie Falldarstellungen aus der eigenen Praxis, wie sich die psychischen Mechanismen von Gewalt offenbaren.

Im Buch geht es darum, wie Gewalt im Kopf, wie Fantasien über Gewalt entstehen, auch wie es dazu kommt, dass die Fantasien letztlich in die Ausübung der Gewalt münden, so der Autor, (vgl.: S. 9). Prof. Dr. Günter spürt dem komplizierten Zusammenwirken vorangehender, nicht selten prägender Lebenserfahrung, psychischer Dispositionen und sozialer als auch situativer Einflussfaktoren nach, die er von verschiedenen Blickwinkeln aus beleuchtet. (vgl.: S.9).

Ziel des Autors ist, den Leser auf verständliche Weise über Gewalt aufzuklären, um aufgrund eines umfassenderen Verständnisses des Problems und der psychischen Mechanismen, die Gewalt bedingen, zu einer rationaleren Diskussion in der Öffentlichkeit beizutragen, (vgl.: S.9).
Der Autor konstatiert, dass die Filme uns affektiv ergreifen und uns die Gefühle der dargestellten Protagonisten miterleben lassen. Prof Dr. Günter ist der Ansicht, dass sie im Vergleich zu Werken aus der Literatur oder der bildenden Kunst und Fotografie eine besondere Wucht entfalten, indem sie Bild, Bewegung, Sprache und Musik kombinieren und auf diese Weise ein dichtes Gewebe von Sinneseindrücken entstehe, von denen er glaubt, dass sich unsere Psyche diesen kaum zu entziehen vermag, (vgl.: S. 10).

Der Autor unterstreicht, dass Forschungsbefunde nahelegen, "dass der Konsum von Gewalt in Bildmedien, also in Filmen und Computerspielen, das kindliche und jugendliche Gehirn so prägt, dass einerseits ein Abstumpfen gegen Gewalt eintritt und andererseits die Hemmschwelle sinken lässt und eine entsprechende Handlungsbereitschaft erhöht wird", (Zitat. Seit 12-13). Je mehr sich Personen in Nebenrealitäten einspinnen und reale soziale Bezüge verlieren, bzw. sich von diesen ausgeschlossen fühlen, um so gefährlicher wird der potentiell antisoziale Sog, der durch die grausame Bilderwelt entsteht, (vgl.: S.14).

Gewalt in Filmen wird nicht immer als böse Macht eingesetzt und erlebt, sondern auch um Gerechtigkeit, Sicherheit und Freiheit wieder herzustellen. Obschon die Mehrzahl der Menschen diese bewusst ablehnt, werden trotz allem pausenlos Krimis, Psychothriller und Actionthriller im Fernsehen konsumiert, die, so Prof. Dr. Günter, vor Gewalt nur so strotzen, (vgl.: S.16). Liest man das Buch, beginnt man zu begreifen, weshalb dies so ist.

Der Autor interpretiert Gewalt in ihrer negativen Bedeutung als unrechtmäßige Ausübung von psychischem und psychischem Zwang auf Menschen. Dabei werden andere Menschen vorsätzlich geschädigt und in ihren Rechten beeinträchtigt. Angelehnt an diesen Gewaltbegriff ist der Begriff der strukturellen Gewalt, der im Buch ebenfalls näher erläutert, (vgl.: S. 17ff). Die subjektive Seite der Gewalt wird durch den Begriff Aggression unterstrichen. Unter Aggression versteht man ein affektbedingtes Angriffsverhalten des betreffenden Menschen, während Destruktivität in besagtem Zusammenhang die zerstörerischen Aspekte aggressiven menschlichen Verhaltens meint, die bis zur Lust an der Zerstörung sich steigern können, (vgl.: S.18).

Das Buch macht begreifbar, in welchem Ausmaß wir Gewalt in uns tragen und möchte einen Weg aufzeigen, mittels dem man das Umsetzen von Gewalt in Handlungen wirksam begrenzen kann. Dies gelingt dem Autor übrigens hervorragend.

Was hat Gewalt mit Rache-, Schuld- und Schamgefühlen zu tun?
Wie stellt sich Lust an der Macht und die Herrschaft des Schreckens dar?
Kann Gewalt ein letzter Ausweg in der Not sein?
Weshalb gehören Angst, Aggressivität und Sexualität im gewissen Sinn zusammen?
Wie gehen Männer und wie gehen Frauen mit Gewalt um?
Welche gesellschaftlichen Rahmenbedingungen lösen Gewalt aus?
Fragen wie diese, werden im Buch mehr als nur zufriedenstellend beantwortet.

Dr. Günter weiß, dass die Fixierung auf Gewalt als Mittel genutzt wird, um das Gefühl der Wertlosigkeit, Ohnmacht, Hilflosigkeit und Verlassenheit zu bekämpfen. Aufgrund von Gewaltausübung vergewissern sich die Betreffenden ihrer Handlungsfähigkeit, befriedigen ihre Rache sowie Vergeltungswünsche und wehren ihre Schuldgefühle ab, (vgl.: S. 166).

Deshalb, so Prof. Dr. Günter, ist die beste Prävention gegen individuelle Gewaltentwicklung, die Gewalt und Vernachlässigung von Kindern in den Familien wirksam zu bekämpfen und Jugendlichen gute Perspektiven der Teilhabe am sozialen Leben, an Bildung, Beruf und sozialer Anerkennung sowie materieller Sicherung zu gewähren, (vgl.: S. 166). Dieser Schlussfolgerung schließe ich mich bedingungslos an.

Empfehlenswert.

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Rezension:Funkstille- Tina Soliman

Die Journalistin Tina Soliman stellt im Rahmen von sieben Lebensgeschichten das Phänomen Kontaktabbruch vor und lotet dieses mithilfe von einschlägiger Fachliteratur aus. Ich werde die Geschichten bewusst nicht verkürzt nacherzählen, um die Spannung am Buch nicht zu mindern, wohl aber möchte ich auf die wissenschaftlichen Hintergründe für "Funkstille" eingehen.

"Funkstille" ist eigentlich ein Wort aus der Schifffahrt. Inhaltlich besagt es die Einstellung des Funkverkehrs, um Notsignale - SOS - besser empfangen zu können. Die Funkstille ist also ein Schweigen, in das hinein Notsignale gesendet werden. Dieses verschlüsselte Signal bekundet, dass etwas nicht stimmt. Mittels dieses Signals wird auf eine Störung hingewiesen, hinter der alles zurückstehen muss, damit sie nicht überhört wird. Die Autorin konstatiert, dass "Funkstille" in der menschlichen Kommunikation, ebenfalls als Signal gedeutet werden muss, das besagt: "Bitte höre, was ich nicht sage."(vgl.: S.175.)

Soliman thematisiert in ihrem erhellenden Buch u.a. die Verlassenen, die Abbrecher, das Schweigen, die Motive und die Persönlichkeitsmuster der Betroffenen. In den Gesprächen mit den Verlassenen hatte die Autorin den Eindruck, dass diese Menschen Gefühle schildern, die denen von Hinterbliebenen eines Selbstmörders nicht unähnlich sind. Kontaktbruch muss man als harte Grenze verstehen, die nicht zu durchstoßen ist, (vgl.: S. 30). Das Problem besteht darin, dass die Hinterbliebenen nicht endgültig abschließen können.

Für den Verlassenen bedeutet Schweigen zunächst einmal Ablehnung. Der Verlassene sucht nach Klärung. Er möchte kommunizieren, um den Beziehungsabbruch zu verstehen. Das Schweigen schafft viel Raum für Spekulation, für Missverständnisse und Überlegungen, die letztlich einen möglich bestanden habenden Konflikt weiter befeuern, (vgl.: S.65).

Abbrecher lassen sich gerne ein Hintertürchen offen. Der Psychologe Udo Rauchfleisch, auf den die Autorin immer wieder Bezug nimmt, konstatiert, dass dies alles andere als fair sei, weil auf diese Weise beide nicht abschließen können. Nach seiner Ansicht bedeutet der Abbruch der Kommunikation, dass es innerlich noch nicht vorbei ist. Solange man schweigt, so Rauchfleisch, ist die Beziehung definitiv noch nicht beendet und die vorangegangene Verletzung noch nicht wirklich verarbeitet, (vgl. S.75).

Soliman schreibt, dass beim Thema "Funkstille" stets die gleichen Vokabeln auftauchen. Sie nennt: Schutz, Flucht, Angst, Verzweiflung, Strafe, Manipulation, Kränkung, (vgl.: S.80). Professor Rauchfleisch meint, dass "Funkstille" primär ein Zeichen von Schwäche sei, eine Kommunikationsstörung, bei der die Person, die verlässt, nicht in der Lage ist, den Konflikt vernünftig abzuschließen, (vgl.: S. 92). Die Psychotherapeutin Trin Haland-Wirth meint, dass Funkstille aggressiv und ärmlich sei. Hat jemand es nötig, derartiges zu machen, ist er nicht in der Lage es anders hinzukriegen, (vgl.: S. 95). Professor Teising ist der Ansicht, dass es bei "Funkstille" um Vernichtung geht. Er glaubt, dass das Selbstbild des Abbrechers zerstört sei und dass dieser nicht möchte, dass dieser Tatbestand für den anderen sichtbar wird. Er möchte also demnach nicht, dass das, was er selbst nicht erträgt, für den anderen erkennbar wird. Insofern versinkt er vor Scham in den Boden, (vgl.: S. 102).


Bei "Funkstille" gibt es im Verhalten des Abbrechers Charakteristika, welche offenbar häufig bei narzisstischen und schizoiden Persönlichkeiten zu Tage treten, aber auch bei bipolaren Störungen, sprich bei manisch-depressiven Personen. Soliman hebt hervor, das schizoide Menschen Angst vor Hingabe haben. Wenn solchen Personen ein Mensch zu nahe kommt, stoßen sie ihn schroff weg. Hinter diesem Verhalten stecke der Versuch der Selbstbewahrung und Ich-Abgrenzung, (vgl.: S.149).

Narzisstische Persönlichkeiten neigen eher zum Kontaktabbruch als andere, weil "Funkstille" letztlich auch eine narzisstische Aufwertung ist. Wer den Kontakt abrupt abbricht, gibt den Ton an und setzt den anderen unter Druck. Der Verlassene ist zum Warten verurteilt, ist vermeintlich abhängig davon, dass der Abbrecher der Kontakt wieder aufnimmt. Professor Rauchfleisch verdeutlicht jedoch, dass letztlich der Narzisst der Abhängige ist. Der Abbrecher, der sich in eine extreme Abhängigkeit zu einer anderen Person begeben hat, erträgt diese Abhängigkeit nicht mehr, bricht den Kontakt ab, allerdings in der falschen Hoffnung, dadurch die Abhängigkeit zu überwinden, (vgl.: S.158).

Kontaktabbruch ist letztlich eine Kapitulation, aus der- das hebt die Autorin zum Ende ihres Buches hervor- immer auch ein neues Miteinander erwachsen kann, sobald Abbrecher und Verlassener ihre Irrtümer erkennen und sich die Mühe machen, verstehen zu wollen, was der andere sagen möchte, auch ohne Worte, (vgl.: S. 170).

Ein sehr gutes Buch, das mir einiges klar gemacht hat. Mir wäre nie in den Sinn gekommen, dass Ursache für einen Kontaktabbruch auch Scham sein kann.

Empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Die Liebe neu erfinden- Wilhelm Schmid

Der Philosoph Wilhelm Schmid spürt in diesem Buch der Frage nach, wie die Liebe glücken kann. Sein Text, das möchte ich gleich vorweg schicken, ist kein intellektueller Spaziergang, sondern eine überaus differenzierte Betrachtung des Themas, wie ich sie in anderen Büchern über die Liebe bislang noch nicht gelesen habe.

Was ist Liebe? Eine vibrierende Intensität, Kräfte, die zuströmen und schwinden, Feuer, das entzündet wird und verglimmt, eine Flamme, die lichterloh brennt, bevor sie erlischt? Was geschieht, wenn man sich im Zustand der Liebe befindet?

Schmidt schreibt, dass die gängigen Deutungen der Liebe starke Gefühle füreinander sind, das dauerhafte Einsein, das wechselseitige Verständnis, die Treue, das gemeinsame Wachsen, die beiderseitige Bereitschaft, Schwierigkeiten durchzustehen, ohne die Beziehung in Frage zu stellen, auch die Gewissheit, sich in allen Lebenslagen aufeinander verlassen zu können,(vgl.S. 49). Doch auch andere Deutungen sind zulässig. Liebe kann zur Gewohnheit werden, sie kann durchaus auch noch bestehen, wenn man zeitweilig auf Sexualität verzichtet, auch wenn man kein großes Augenmerk auf die Treue legt und wenig Scheu vor Konflikten hat. Der Philosoph verdeutlicht, dass erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Liebe, ihre Energie und ihr Sinn endgültig entbehrt werden müssen, das Spiel von vorn beginnt und zwar mit der Sehnsucht nach Liebe, (vgl. S.49).

Der Kern jeder Interpretation von Liebe ist nach Schmid eine "implizite Idee von Liebe". Dabei handelt es sich um ein zunächst vages Verständnis und eine Art, in der jeweils vom Wort "Liebe" Gebrauch gemacht wird, die schließlich auf die zu Grunde liegende Idee schließen lässt, (vgl.S. 50). Individuellen Ideen und Begriffe sind wohl immer auch mit kulturellen vermengt, deren Wandlungen parallel zur Geschichte der Erfahrungen eine "Ideen- und Begriffsgeschichte der Liebe" hervorbringen, wie sie Helmut Kuhn es in "Liebe" thematisiert hat.

Schmid verdeutlicht u.a., dass der Begriff der Liebe als Beziehung der Zuwendung und Zuneigung so gefasst ist, dass er noch etwas sagt, jedoch nicht so viel, wie etwa in der romantischen Liebe und nicht so wenig, wie in der rein pragmatischen Beziehung, (vgl.: S.53).

Der Autor befasst sich u.a. im Hinblick auf die Liebe mit der Spannung zwischen Freiheit und Bindung, thematisiert in diesem Zusammenhang die Liebesbeziehung, die Beziehung der Freundschaft, die kooperative Beziehung, die funktionale Beziehung, die agonale Beziehung, die ausschließende Beziehung und die virtuelle Beziehung.

Ich fand Schmids Betrachtungen bezüglich virtueller Beziehungen sehr interessant. Er konstatiert zunächst, dass in einer Zeit der Funktionalität schon die geringe Bedingung, die Beziehungen dieser Art bieten, von Interesse sei. Allerdings erschwere die größtmögliche Freiheit der Beteiligten das Entstehen irgendwelcher Verbindlichkeiten. Virtuelle Beziehungen sind immer globale Beziehungen. Solche hat es zuvor noch nie gegeben. Es sind Gemeinschaften (Communities) entstanden, die beispielsweise an gemeinsamen Projekten wie Wikipedia arbeiten und Menschen finden weltweit einen Weg zueinander, der vormals nicht denkbar war. Aber ist es wirklich möglich sich virtuell zu lieben?

Man erfährt in der Folge Näheres von der Statik und der Dynamik von Beziehungen und auch etwas über die Bedeutung der Vorsicht in Liebesverbindungen. Bejahende Beziehungen der Liebe, der Freundschaft und der Kooperation benötigen als Grundlage Vertrauen, die gleichgültigen oder verneinenden Beziehungen der Funktionalität, der Auseinandersetzung und des Ausschlusses kommen ohne Misstrauen nicht aus, (vgl.: S.129). Das sehe ich auch so.

Vertrauen benötigt Geduld und Ausdauer. Das sollte jedem klar sein und das ist offenbar ein Problem in unserer schnelllebigen Welt, die Liebe so schwierig macht.

Schmid geht u.a. der Frage nach, ob Frauen die besseren Lebenskünstler sind und reflektiert in diesem Zusammenhang das Ernstnehmen des Bedürfnisses nach dem Sinn der Sinnlichkeit im Leben seitens von uns Frauen. Der Philosoph versucht die Frage zu beantworten, ob Männer sich neu erfinden müssen und stellt Fragen, die eine neue Selbstdefinition ermöglichen:

1. Was sind meine wichtigsten Beziehungen der Liebe und der Freundschaft, über die ich mich definieren möchte?
2. Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die fester Bestandteil meiner selbst bleiben sollen?
3. Was ist mein Traum, mein Glaube, mein bestimmter Weg und vielleicht mein Lebensziel, meine fixe Idee, meine Sehnsucht, die womöglich geschlechtsspezifisch geprägt ist?
4. Was sind die bestimmten Werte, die ich besonders schätzen und pflegen möchte und welcher Wert soll im Zweifelsfall Vorrang haben, wenn ich etwas zwischen Freiheit und Bindung, Risiko und Sicherheit, Konsequenz und Nachgiebigkeit beim Gebrauch von Macht wählen muss?
5. Welche besonderen Charakterzüge will ich stärken, die mir männlich (oder weiblich) erscheinen?
6. Was ist meine Angst, die einfach da ist, die Verletzungen, die ich erfahren habe, gar das Trauma, an dem das männliche (wie das weibliche) Selbst anhaltend leiden kann?
(vgl. hierzu die Seite 177 ff.. Hier werden diese Fragen Schmids ausführlich von ihm erläutert.)

Behandelt Schmid im ersten Teil des Buches das Thema "Von der Liebe und anderen Beziehungen", so befasst er sich im zweiten Teil mit "der Liebe der Liebenden". Hier geht er zunächst der Frage nach, ob das Leben erfüllter ist, wenn man alleine oder zu zweit lebt und reflektiert in der Folge die Frage, ob die Liebe ein Spiel sei und vertieft sich in den Gedanken des Bejahtwerdens durch die Liebe und den Auswirkungen dieses Angenommenseins. Hingabe und Hinnahme werden alsdann überdacht und hier hebt der Philosoph hervor, das die Kunst im richtigen Maß des Schenkens liegt. Beleuchtet werden auch die Widersprüche in der Liebe. Hier geht es u.a. um die Gründe und Abgründe der Eifersucht, um Ursachen für Verrat u.a.m..


Was heißt es, Glück in der Liebe zu haben? Wie verhält sich die "atmende Liebe"? Worum bemüht sie sich? Wie ist es um die Kunst der körperlichen Liebe bestellt? Auf Seite 283 habe ich einen Satz gelesen, den ich unbedingt zitieren möchte, weil ich ihn für überaus aussagekräftig in puncto Liebe halte und fast meine, dass er das Wesen der Liebe am besten zum Ausdruck bringt: "Lebbar wird die Liebe mit der Atmung zwischen Ekstase und Askese, zwischen willfähriger Lüsternheit und willentlicher Keuschheit, um zwischen den Extremen einer Dominanz des Eros, die jeden Logos auslöscht, und einer Dominanz des Logos, die jeden Eros vernichtet, einen gangbaren Weg zu finden."


Wilhelm Schmid spürt auch der seelischen Kunst des Liebens nach und weiß, dass Fühlen eine Möglichkeit ist, den unfassbaren Reichtum der Seele wahrzunehmen, und dass in der Liebe dieser Reichtum in anderem Maße fühlbar ist als in jeder anderen Beziehung. In seelischer Beziehung geht es darum, Liebe zu fühlen, deren Energie in anregenden, aufregenden und erregenden Gefühlen ihren Ausdruck findet, (vgl.: S.294).


Der Philosoph weiß, dass Menschen in Beziehungen gesunden, aber auch erkranken können und zwar dann, wenn die Energie blockiert. Sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen, finde ich sehr wichtig. Wichtig aber auch ist, sich Gedanken über die transzendente Kunst des Liebens zu machen, die in heutiger Zeit leider oft vernachlässigt wird.


Fragen der Macht bleiben in diesem Buch nicht ausgespart, wenn es um die Liebe geht, wobei zu der Idee der atmenden Liebe die Wechselseitigkeit der Machtausübung gehört. Die grundsätzliche Umkehrbarkeit der Macht ist ein Kennzeichen demokratischer Macht. Nur unter dieser kann Liebe dauerhaft gedeihen. Glückliche Liebesbeziehungen setzen das Prinzip der Fairness voraus. Das sollte jedem eingängig sein.


Und was ist, wenn die Liebe endet? Auch hier weiß Schmid Rat.

Beinahe hätte ich es vergessen: auf den Seiten 30ff, nachdem der Philosoph sich zuvor ausgiebig mit dem Phänomen des Sehnens befasst hat, wartet er mit einem kleinen Abriss über die Geschichte der Liebe auf und beschreibt die Sichtweisen in der Antike, im frühen Christentum, im Mittelalter, und der Renaissance, in der frühen Neuzeit, in der Frühromantik, der fortgeschrittenen Moderne und der anders modernen Zeit. Dabei vergisst er nicht die Geschichte aus Platons "Symposion" zu erwähnen, von den Menschen die einst Kugelwesen waren und die aufgrund ihres Hochmutes entzweit wurden. Seither suchen sich die jeweiligen Teile und hoffen auf erneutes Einssein, das sie nur in der Liebe erfahren können und das auch nur für Momente. Vielleicht ist die Sehnsucht letztlich die Strafe für vorangegangenen Hochmut.

Ein sehr erhellendes, empfehlenswertes Buch.

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Rezension: Liebe in Gefahr- Walter Riso

Der in Kolumbien lebende Autor dieses Buches, Walter Riso, arbeitet als Psychotherapeut mit dem Spezialgebiet der kognitiven Verhaltenstherapie. Riso studierte übrigens Psychologie, Theaterwissenschaften, Philosophie und Bioethik. Der gebürtiger Italiener lebte lange in Argentinien, bevor er in Bogotá ansässig wurde.

Das Buch wurde von Stephanie von Harrach exzellent vom Spanischen ins Deutsche übersetzt. Dafür ein großes Lob.
Riso thematisiert in "Liebe in Gefahr" die Fallstricke in Beziehungen und untergliedert sein Buch in:

1) Die erdrückende Liebe
2) Die misstrauische Liebe
3) Die subversive Liebe
4) Die egoistische Liebe
5) Die perfektionistische Liebe
6) Die gewalttätige Liebe
7) Die teilnahmslose Liebe
8) Die chaotische Liebe

Für den Autor ist eine gute und stabile Liebesbeziehung eine solche, in der beide Partner zufrieden sind, ihre Lebensvorstellungen umsetzen zu können und sich beide nicht in ihren Rechten beschnitten sehen, (vgl.: S.12). Dieser Definition stimme ich gerne zu.

In negativen Beziehungsstilen gibt es ein oder zwei Antiwerte, die einer gesunden Beziehung entgegen stehen. Bestimmte Liebesbeziehungsmuster, wie etwa chaotische oder subversive treten eher bei Frauen, andere eher bei Männern auf. Unter dem Begriff Beziehungsstil versteht Riso eine bestimmte Art und Weise, mit affektiver Information umzugehen: sie zu fühlen, sie einzuschätzen und sie ins Beziehungsleben einzubinden, (vgl.: S.17).

Riso unterstreicht, dass dann, wenn der Umgang mit der Information gestört ist, wenn sie von negativen Rastern in Bezug auf uns selbst, auf die Welt und die Zukunft gesteuert wird, sich dies schädlich auf die emotionale und geistige Gesundheit auswirken kann und zwar die eigene und die des Partners, (vgl:.S.17).

Bei acht psychologischen Profilen (histrionisch-theatralisch, paranoid -überwachend, passiv-aggressiv, zwanghaft, antisozial-streitsüchtig, schizoid-einsiedlerisch und emotional instabil) werden jeweils die wichtigsten Merkmale und ihre Auswirkungen auf das Paarleben aufgezeigt. Thematisiert werden des Weiteren die persönlichen Dispositionen, die erklären, wieso sich Menschen auf Beziehungen dieser Art einlassen. Aufgezeigt wird, bis wohin und um welchen Preis es möglich ist, eine gesunde Beziehung mit jemand zu führen, der einen krankhaften Beziehungsstil aufweist. Ferner wird gezeigt, wie man Liebesmuster erkennt, bevor man sich verliebt und man erhält Hilfe, wenn man selbst die erwähnten Charakterzüge aufweist.

Auf alle psychologischen Profile im Rahmen einer Rezension einzugehen, führt zu weit. Besonders enervierend scheint mir ein paranoid-überwachender Partner zu sein, bei dem man pausenlos Treue- und Loyalitätsbeweise liefern muss. Das Problem ist, dass Argwohn zur Lebensform wird. Riso verdeutlicht, dass der paranoide Stil sich in Erinnerungen an negativen Vorkommnissen suhlt, absurde Schlüsse zieht und schließlich gnadenlos urteilt. Der Psychotherapeut verdeutlicht, dass bei sehr eifersüchtigen und rachdurstigen Menschen die Zeit keine Wunden heilt, sondern sie vielmehr verschlimmert und ewig offen hält. Wer mit einem Kontrollmenschen eine Beziehung eingeht, fühlt sich wie bei einem KGB-Verhör. Am Ende wird man, so Riso, vor allem eine große Leere verspüren und das unangenehme Gefühl, mehr gegeben als empfangen zu haben nicht mehr leicht los werden.

Mit einem Narzissten in einer Beziehung zu leben, dürfte auch wenig spaßig sein. Die meisten Narzissten wollen lieber verehrt als geliebt werden, von daher betört sie ein Kniefall eher als eine Umarmung. Applaus ziehen Narzissten einer zärtlichen Berührung vor, (vgl.S. 139). Wer eine gute Beziehung mit einem Narzissten haben möchte, muss ihn dauerhaft bewundern. Für eine solche Verbindung sind nur ich-schwache Menschen tauglich und solche, die sich mit Vorliebe grenzenlos hingeben. Eine untergeordnete Position einzunehmen, damit die Selbstzufriedenheit des Partners nicht gefährdet ist und jeden Tag auf Selbstbehauptung zu verzichten, ist gewiss nicht einfach.

Der absolute Horror jedoch scheint mir, eine Liebes-Beziehung mit einem unerbitterlichen Pedanten einzugehen. Das ist Hölle pur, wie die ausführlichen Schilderungen des Psychotherapeuten klar machen. Riso bringt es auf den Punkt: "Trägt dir jemand eine solch genaue, knauserige, unflexible, skrupulöse, strenge, moralinsaure, formale, rechtschaffene, strukturierte und organisierte Liebe an, dann suche das Weite!" (Zitat S. 168) Das Beziehungsmuster ist ein solches, bei dem ein Partner sich vom "Fehlerausräumer" immer mehr zum Buchprüfer steigert und eine Art Inquistionstribunal schafft. Da man zwanghafte Menschen sehr leicht erkennt, geht man ihnen besser aus dem Weg.

Mit antisozialen Menschen sollte man sich per se nicht abgeben und mit schizoid-einsiedlerischen ebenfalls nicht. Allerübelst auch sind Borderliner, deren emotionale Instabilität zu ertragen, ich mir qualvoll vorstelle.

Ich teile mit Riso die Meinung, dass eine gesunde Liebe auf Menschenwürde basiert und beide Partner davon ausgehen, dass Liebe das menschliche Potential fördert und entwickelt. Irrationale Beziehungsmuster lassen die beglückende Liebe zerbrechen, weil Werte wie etwa Einfachheit, Grundvertrauen, der gute Glaube, Selbstbehauptung, emotionale Offenheit, Bescheidenheit, Solidarität, Einfühlungsvermögen, Flexiblität, Respekt, Sanftheit, Friede, Zärtlichkeit, Selbststeuerung und Empathie nicht gelebt werden können.

Das Buch verdeutlicht sehr gut, was in Beziehungen schief laufen kann, woran es liegt und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um eine Veränderung herbeizuführen. Ob die Hinweise auf die Schräglagen einen jungen, verliebten Menschen dazu bringen können, einen großen Bogen um ein Beziehungsmonster, wie im Buch beschrieben zu machen, möchte ich allerdings in der Regel bezweifeln. Dies hängt nicht mit der Qualität des Buches zusammen, sondern mit den Hormonen, die den Kopf bei jungen Menschen lahmlegen und nicht nur bei jungen.
Dennoch, empfehlenswert. 

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Rezension: Friedrich Nietzsche- Das große Lesebuch

Ich hatte lange ein Abneigung, mich mit Texten von Nietzsche zu befassen. Die Abneigung beruhte auf Vorurteilen, die ich erst im Laufe der letzten Jahre zu reflektieren begann. Erst dann habe ich den ein oder anderen Nietzsche-Text gelesen und auch rezensiert.

Das vorliegende Buch enthält eine Fülle höchst eloquenter Texte des Philosophen, die verdeutlichen, zu welch philosophischen Höhenflügen dieser Mensch fähig war. Nach einem mehrseitigen Essay des Herausgebers Ludger Lütkehaus mit dem Titel "Friedrich Nietzsche, die umfangreichste Seele der Philosophie" hat man Gelegenheit, sich mit Texten des Philosophen zu Schopenhauer, zu Wagner, zur Tragödie, zur Historie, der Wahrheit, dem Unbewussten, zum freien Geist, zu der These, "Gott ist tot", zum Nihilismus, zur Umwertung der Werte, zum Willen zur Macht, zum Übermenschen, zur Amor fati und der Ewigen Wiederkunft und mit seinem Text "Ecco homo" näher zu befassen.

Die einzelnen Textstellen im Rahmen einer Rezension analytisch aufdröseln zu wollen, ist ein unmögliches Unterfangen. Ich denke die Texte Nietzsches kann man in ihrer Gesamtheit nur ansatzweise begreifen, wenn man keinen Mentor an seiner Seite hat. Es tauchen zu viele Fragen auf, obschon doch Vieles sich sehr einfach liest und zeigt, wie realistisch dieser Denker die Wirklichkeit wahrnahm: "Der Intellekt, als Mittel zur Erhaltung des Individuums, entfaltet seine Hauptkräfte in der Verstellung; denn diese ist das Mittel, durch das die schwächeren, weniger robusten Individuen sich erhalten, als welchen einen Kampf um die Existenz mit Hörnern oder scharfem Raubtier-Gebiss zu führen versagt ist. Im Menschen kommt diese Verstellungskunst auf den Gipfel: hier ist die Täuschung, das Schmeicheln, Lügen und Trügen, das Hinter-dem Rücken-reden, das Repräsentieren, das im erborgtem Glanze leben, das Maskiertsein, die verhüllende Convention, das Bühnenspiel vor den Anderen und vor sich selbst, kurz das fortwährende Herumflattern um die eine Flamme der Eitelkeit so sehr die Regel und das Gesetz, das fast nichts unbegreiflicher ist, als wie unter den Menschen ein ehrlicher und reiner Trieb zur Wahrheit aufkommen konnte. Sie sind tief eingetaucht in Illusionen und Traumbildern, ihr Auge gleitet nur auf der Oberfläche der Dinge herum, sieht nur "Formen", ihre Empfindung führt nirgends in die Wahrheit, sondern begnügt sich Reize zu empfangen und gleichsam ein tastendes Spiel auf dem Rücken der Dinge zu spielen."(Zitat. S. 189).

Ich habe aus dem 421 Seiten umfassenden Buch gezielt diese Textstelle zitiert, weil sie wie keine zweite Nietzsches Blick auf uns Menschen zum Ausdruck bringt. Die Eitelkeit ist die Triebkraft für die Verstellung, die uns daran hindert, die Dinge an sich zu erkennen. Leider.

Auf Seite 243 lese ich den Satz Nietzsches :" Unter friedlichen Umständen fällt der kriegerische Mensch über sich selbst her." Das entspricht auch meinen Beobachtungen. Destruktive Menschen agieren immer so, weil ihre Angst,- der Motor ihres Verhaltens-, außer Aggression nichts zulässt.

"Der schöne Schein der Traumwelten, in deren Erzeugung jeder Mensch voller Künstler ist, ist die Voraussetzung aller bildenden Kunst, ja auch, wie wir sehen werden, einer wichtigen Hälfte der Poesie", schreibt Nietzsche in seiner "Geburt der Tragödie." (Zitat.S. 109)

Den schönen Schein der Traumwelten kann ich in folgendem Vers nicht erkennen und doch drücken diese Zeilen Nietzsches etwas aus, das mich veranlasst, es hier wiederzugeben:
Mein Freund, was hier
Mich hemmt und hält ist dein Verstand,
Mitleid mit dir!
Mitleid mit deutschem Quer-Verstand!
(vgl. S. 261)

In Nietzsches nachgelassenen Fragmenten finde ich einen Satz, mit dem ich diese Rezension beenden möchte, die nicht mehr sein soll, als ein Versuch des Neugierigmachens auf die beeindruckenden Texte: "Eine Seele, in welcher die Weltweiseheit wohnt, muss durch ihre Gesundheit auch den Körper gesund machen", so sagt es Montaigne und ich gebe heute gerne mein Jawort dazu, als einer, der auf diesem Bereich Erfahrung hat."(Nietzsche)

Lesenwert. Sehr zu empfehlen.
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Rezension: Dr. Ruediger Dahlke- Angstfrei Leben

Dr. med. Ruediger Dahlke hat sich nach dem Medizinstudium zum Arzt für Naturheilwesen, zum Psychotherapeuten und zum Homöopathen weitergebildet. Gemeinsam mit seiner Frau hat er das Heil-Kunde-Zentrum in Johanniskirchen aufgebaut und leitet dieses. Ihm liegt bei seinem Tun die Entwicklung einer ganzheitlichen Psychosomatik unter Einbeziehung spiritueller Themen am Herzen.

Die CD "Angstfrei Leben" trägt den Untertitel "Selbstheilungsprogramm". Im Hintergrund vernimmt man asiatische Meditationsmusik. Dr. Dahlke suggeriert dem Zuhörer eine warme, geborgene Atmosphäre und veranlasst durch seine angenehme Stimme und das, was er sagt, dass man in Trance gerät. Man befindet sich im Bereich der Bilder und Fantasien, weit weg von seinem Körper. Man spürt im Grunde nur noch Wärme.

Dr. Dahlke entwickelt ein Bild nach dem anderen, zeigt Landschaften der Wärme und Weite. In einer dieser Landschaften steht ein alter Tempel oder ein Bauwerk aus alter Zeit, von dem man magisch angezogen wird. Über dem Gebäude steht mit großen Lettern "Zentrum der Selbsterkenntnis". Dieses Gebäude betritt man, lässt sich auf einer Art Ruhebett nieder und entspannt weiter im Gefühl absoluter Wärme. Man steigt gedanklich in einen Seelenbereich, in der eventuell Angst und Enge verborgen sind.

Doch man befindet sich im Bereich der Weite und Wärme durch die Trance und vermag der Enge die Stirn zu bieten, Dinge zu betrachten, denen man sich ansonsten nicht stellt. Man spürt die Angst nur ganz entfernt, erlaubt dennoch dem Angstgefühl sich auszubreiten, aber lässt sich davon nicht gefangen nehmen. In diesem Zustand kann man reflektieren, wie man mit der Angst umgeht, sieht wie die Angst die Gedanken gefangen nimmt und erkennt, wie sich Angst zum Widerpart von Weite, Wärme macht.

Man erkennt bewusst, welche Verhaltensmuster der Angst erst den Boden bereiten. Flucht und Vermeidungshaltungen vergrößern die Angst, das begreift man in dieser Situation. Man erforscht nun die eigenen Angstmuster, spürt, was sie körperlich mit uns machen.

Wo sitzt die Angst, wenn sie da ist? Dr. Dahlke fragt im Einzelnen, wo die Angst im Körper oder in der Seele gewissermaßen Enge auslöst? Diese Enge wird dann durch eine Wärmeoffensive gelockert und beseitigt.
Man begreift, dass Ängste bloße innere Muster sind. Nun nimmt man sich Zeit für eine Reise durch die verschiedenen Angstmuster des Lebens. Angst, die man sich bewusst vorstellt, ist nicht so schlimm, wie die Angst, vor der man flieht. Es steht schlecht um die Angst bestellt, wenn man nicht mehr vor ihr flieht, sondern sie stellt. Man begreift, dass sie dann flieht. Man sieht die Ohnmacht der Angst und begreift ihr Geheimnis. Dies verändert die Einstellung zur eigenen Angst nachhaltig

Auf der Ebene der Entspannung, des Loslassens und des Reichs der inneren Mitte begibt man sich immer wieder gedanklich in die Situationen von Offenheit, Wärme und Weite. Das führt zu weiterer Enspannung. Zeit und Raum verlieren immer mehr an Wichtigkeit.

Den Gedanken an Leichtigkeit und Weite soll man in bestimmten Köperregionen schicken. So kommt es bespielsweise zum Gefühl von Offenheit und Weite am Hals, in der Brust und im Herzen. Das sind Bereiche, wo man gemeinhin die Angst körperlich als Enge wahrnimmt.

Im Bereich der Seelenmuster geschieht durch die Atmung dann Entprechendes. Das Atmen entfernt immer mehr von ängstlicher Enge. Immer mehr begreift man, dass Weite und Wärme die Gegegenpole von Angst sind und man in der Lage ist, Wärme und Weite als Korrelativ gedanklich aber auch ganz real zu produzieren. So kann man Angst in ihre Schranken verweisen oder sie sogar auflösen.

Mit Wärme, die auch immer ein Synonym für Geborgenheit und Liebe ist, gegen Angst vorzugehen führt stets zu guten Ergebnissen. Schön, dass Dr. Dahlke dies auf der CD verdeutlicht.

Empfehlenswert.
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Rezension: Ärger und Wut- Selbstheilungsprogramm- Dr. Ruediger Dahlke -CD

Dr. med. Ruediger Dahlke hat sich nach dem Medizinstudium zum Arzt für Naturheilwesen, zum Psychotherapeuten und zum Homöopathen weitergebildet. Gemeinsam mit seiner Frau hat er das Heil-Kunde-Zentrum in Johanniskirchen aufgebaut und leitet dieses. Ihm liegt bei seinem Tun die Entwicklung einer ganzheitlichen Psychosomatik unter Einbeziehung spiritueller Themen am Herzen.

Die Gesamtspielzeit der CD beträgt 70:48 Minuten. Untergliedert ist sie in zwei Meditationseinheiten. Die Dauer der ersten beträgt 37.19 Minuten, die Dauer der zweiten 33.29 Minuten.

Aufgestauter Ärger und Wut machen den Menschen krank. Alte verdrängte Wut und alter Ärger lassen Menschen zudem mit der Zeit verkrampfen und biestig ausschauen. Menschen, die solche alten Wutpotentiale mit sich herum schleppen, sind zumeist ungeheuer destruktiv und reagieren bei Kleinigkeiten schon wie ein wildgewordenes HB-Männchen. Für ihre Mitmenschen sind sie eine Plage und haben wirklich selten Freunde.

Dr. Dahlke verdeutlicht an einigen Beispielen, wie es sich konkret anfühlt, wenn man sehr angespannt ist und wie erlösend es sich anfühlt, die Anspannung zu verlieren. Alles wird leichter, alles beginnt zu fließen, man ist voller Tatendrang und voller Kreativität, wenn das, was mit Wut und Ärger seelisch und körperlich einhergeht, nicht mehr unser Handlungsmuster negativ bestimmt.

Wut und Ärger sind negative Aggressionsenergien, die man in positive verwandeln kann. Dr. Dahlke macht dies auf seiner CD in Bilderwelten deutlich, zeigt wie man mittels Transformationsrituale aus den ursprünglich negativen Emotionen Kraft für positive Aktivitäten ziehen kann. Man muss sich der Energiequellen einfach bewusst werden und diese für positive Projekte einsetzen, die einem in der persönlichen Selbstverwirklichung weiterbringen. Diese Selbstverwirklichung darf sich natürlich nicht gegen Dritte richten, wenn positives Fließen angestrebt wird.

Gelingt es, das Aggressionsthema entspannt und genau zu betrachten und hier ganz speziell die eigenen Aggressionen zu beobachten, wird man begreifen, dass diese uns persönlich immer schaden, wenn wir sie nicht in lebensfreudige Energie verwandeln. Menschen voller Wut und Ärger verbrennen innerlich mit der Zeit. Sie müssen es nicht, wenn sie sich anschicken, negative in positive Energie zu verwandeln. Dr. Dahlkes fikiver alter Ritualplatz auf der CD hilft dabei, alten Ärger in neue Möglichkeiten umzuwandeln.

Diese Meditationen von Dr. Dahlke machen deutlich, dass es nie zu spät ist, sich von lästiger, negativer Aggression zu erlösen. Es ist schön, unverkrampft zu sein und sich an den eigenen positiven Schwingungen zu erfreuen. Nichts, außer Ihnen selbst, hindert Sie positiv mitzuschwingen:-))

Empfehlenswert.


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Rezension: Rotraud A.Perner »Königin! Über weibliche Kraft«

"Eine Königin ist keine Amme. Sie ist eine Königin". ( Zitat: Dr. Rotraud A. Perner)
Die Autorin dieses bemerkenswerten Buches ist die Psychoanalytikerin und promovierte Juristin Dr. Rotraut A Perner, die u.a. Professorin für Gesundheitskommunikation und Prävention an der Donau Universität in Krems war. Als Konflikt- und Gewaltforscherin sowie Supervisorin ist sie eine viel gefragte Expertin in den Medien.

Worum geht es dieser Alphafrau in ihrem Buch? Es geht ihr darum, aufzuzeigen, wie sich Alphafrauen im Laufe ihres Lebens entwickeln, von einer Prinzessin hin zur Königin und schließlich zur Königinmutter, die in jüngeren Frauen keine Konkurrenz sieht, sondern Geschlechtsgenossinnen, die sie auf ihrem oft nicht einfachen Weg beratend begleiten kann.

Die hochintelligente, widerständige Autorin berichtet zunächst von ihrer persönlichen Entwicklung, bevor sie mit ihren erhellenden Betrachtungen beginnt. Ich stimme ihr zu, dass man im Leben neben Liebesfähigkeit auch Kampfgeist, die Zähigkeit, Ziele zu verfolgen, sowie die Disziplin, auf alles Unnötige zu verzichten, Friedensgeist, Diplomatie, die Kunst, Konflikte gewaltverzichtend zu lösen, und damit zu heilen, benötigt.

Gefreut habe ich mich, dass Dr. Perner gleich zu Anfang die von mir geschätzte französische Psychoanalytikerin Marie-France Hirigoyen ins Feld geführt hat, um aufzuzeigen, wie man versucht, die erfolgreiche Entwicklung von Alphafrauen (Königinnen) zu unterminieren "Man baut sein eigenes Selbstwertgefühl darauf auf, indem man andere herabwürdigt, um dann über sie triumphieren zu können" (Zitat: Seite 53)

Die Autorin zeigt auf, mittels welcher Jagd- Strategien junge Frauen (Prinzessinnen) von ihren Startplätzen vertrieben werden sollen:

Sie spricht von: Polarisieren, Zensurieren, Definieren, Veraschenputteln, Verbot des Gefühlsausdrucks, ewige "Erziehungsversuche" durch Propagieren einschränkender Leitbilder, Verwirrspiele, Berufung auf Naturgebote, Angstmachen und Verkehren. Es ist wohl wahr, dass man Personen an den Rand des Wahnsinns treiben kann, wenn man ihnen lange und intensiv genug ihre Wahrnehmung ausredet und sie isoliert, ausgrenzt, sowie sozial zu vernichten sucht. Alphafrauen (Königinnen) haben die Aufgabe, andere Frauen vor Psychopathen zu schützen, welche sich anschicken, mittels solcher Methoden den Lebensmut Dritter zu untergraben.

Dr. Perner unterstreicht: "Eine Königin ist eine Königin, ist eine Königin, auch ohne König" (Zitat.: S. 99). Ihre Energie bedeutet Würde und diese ist begründet in der Sicherheit der übernommenen Aufgabe, der Gewissheit der dazu erforderlichen Fähigkeiten und des Bewusstseins des damit verbundenen eigenen Wertes (vgl.: S. 98). Eine Königin ist nicht auf die Anerkennung Dritter angewiesen, sondern sie weiß um ihr Können, ist standfest und ruht in sich selbst. Ihre Bereitschaft Verantwortung zu tragen, muss sie in ihrer Prinzessinnenzeit erlernt haben. Königinnen müssen konfliktfähig sein und müssen selbst bei offenkundiger Feindschaft souveräne Gelassenheit zeigen und stoisch ihren Weg weiter gehen. Ein solches Verhalten unterscheidet sie von Mägden und Knechten, die unter der Gürtellinie attackieren und ihren Fluchtinstinkten Raum geben. Steherqualitäten sind bei Königinnen ein Muss.

Die Königinnenenergie vereinen, so die Autorin, die lichten Seiten der Macht und zwar im Vollbewusstsein und in der Kontrolle der destruktiven, missbrauchenden Anteile. Dr. Perner listet auf:

- Macht der Liebe (oder nur des Begehrens oder Besitzwollens)
-Macht der Kampfgewalt (oder nur der sozialen Mordlust und Zerstörungswut)

-Macht der Entängstigung (oder nur der Angstmache und Manipulation)
-Macht der Lenkung (oder nur der Ausbeutung und Tyrannei)

Männliches wie weibliches Königinnencharisma zieht stets Bedürftige an. Merke: "Eine Königin ist keine Amme. Sie ist eine Königin".

Es gibt immer Menschen, die sich an diesem Charisma laben möchten, die sich darin sonnen oder es zerstören wollen und auch solche, die es abstreiten und auf diese Weise auch beschädigen.

Dr. Perner bezieht sich auf die schweizer Psychoanalytikerin Andrea Gysling, die in den 1990er Jahren eine Abhandlung über "wahre und fragwürdige Männlichkeit" veröffentlicht hat, in der sie die Pathologie männlicher Charakterzüge enttarnte. Die Autorin verdeutlicht, was Gysling unter:

-aufgeblähte und bodenlose Männer mit einer narzissitischen Persönlichkeitsstruktur
-gepanzterte und geizige Männer mit Zwangspersönlichkeiten
-gespaltene und gewalttätige Männer mit Borderline-Problematik
-abweisende und kalte Männer mit schizoider Persönlichkeit sowie
-unterwürfige und vorwurfsvolle Männer mit depressiv- masochistischer Persönlichkeitsstruktur
zu verstehen hat und wie diese Energievampire speziell Alphafrauen (Königinnen) plattzumachen suchen.

Eine Königin benötigt viel Achtsamkeit. "Wer achtsam in sich selbst ist- in seiner Mitte- ruht, balanciert all seine Möglichkeiten, Liebhaber, Krieger, Magier, hat also die Liebes-, Kampf- und Gedankenenergie im Gleichgewicht. Das ist Königinnenenergie: Sie macht heil- sich selbst wie andere-, gelassen, widerstandskräftig. Resilient." (Zitat: S. 163).

Diesen Zustand erreicht man nur, wenn man meditiert und psychische Leidenszustände überlebt hat. Königinnenenergie ist demnach das Ergebnis eines Reifungsprozesses, der Frauen, die diese erworben haben, natürlich im Königinnenmutteralter weise und gütig macht

Empfehlenswert, nicht nur weil es sensibilisiert im Hinblick auf Energievampire.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Das Buch der Tugenden- Ulrich Wickert

Ulrich Wickert hat 1995 ein sehr gutes Buch veröfffentlicht, das mittlerweile auch als Taschenbuch im Handel erhältlich ist. Dieses Buch habe ich mehrfach verschenkt, weil es eine Fülle von Textauszügen von unzähligen Philosophen, Dichtern und Schriftstellern zum Thema Ethik beinhaltet.

Mit einer Rezension zu diesem Buch möchte ich das Jahr 2011 beginnen, weil ich meine, dass es notwendiger denn je ist, sich einen Überblick über ethisches Denken im Laufe der Jahrhunderte zu verschaffen, um dessen Wert zu erkennen und zu begreifen, weshalb man tugendhaft leben sollte. Seit einiger Zeit wird seitens Personen mit betont egomanen Strukturen zynisch und geradezu vorwurfsvoll von "Gutmenschen" gesprochen, wenn Mitmenschen sich öffentlich zu ethischem Verhalten bekennen und dies auch themasieren. Stets frage ich mich, wie viel Leid Personen erfahren haben müssen, wenn sie Dritten ethisches Wollen absprechen, sowie abfällig von "Gutmenschen" reden und wie renitent sie in ihrem Leid verhaftet bleiben möchten, wenn sie das Streben nach ethisch Positivem als Farce darstellen. Solchen Menschen wünsche ich immer mehr Licht, denn ich fühle, dass sie es brauchen.


Ulrich Wickert beginnt sein Buch mit einer, seine Textauswahl erläuternden Einleitung und macht unmissverständlich klar, dass Grundvoraussetzung für ethisches Handeln tugendhafte Verhaltensmuster sind. Platon nannte vier Kardinaltugenden - Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Besonnenheit- , für das Christentum fügten Papst Gregor der Große und Thomas von Aquin die theologischen Tugenden- Glaube, Hoffnung und Liebe- hinzu. Wickert unterstreicht, was im Grunde jeder wissen sollte: "Ohne Ethik kann keine demokratische Gesellschaft bestehen."... "Eine Ethik bildet sich durch die Erkenntnis einer Gesellschaft, dass sie sich auf gemeinsame Regeln verständigen muss, weshalb sie bestimmte Verhaltensweisen und Ziele als nützlich und gut, andere aber als schädlich und schlecht bezeichnet. Inhalte von Ethik und Moral sind Werte und Tugenden." ( Zitat: Wickert, S. 31)


Primärer Wert einer jeden Ethik ist die Würde des Menschen. Das ist deshalb so, weil von ihrer Respektierung jede Entscheidung zwischen Gut und Böse ausgeht. Wickert betont, dass sich die Anzahl der ethischen Werte und Tugenden auf keiner Liste abschließend aufzählen lässt. Es ist stets vom Stand der Erkenntnis und dem Zustand einer Gesellschaft abhängig, ob sich neue Werte und Tugenden entwickeln und alte sich verändern oder in ihrer Bedeutung wandeln, (vgl.: S. 32). Für ein moralisches Wertgefüge in einer demokratischen Gesellschaft ist es notwendig, dass ethische Werte nicht autoritär festgelegt werden. Durch Werte werden ideele Ziele vorgegeben, seitens der Tugenden wird das ideale Handeln bestimmt, (vgl: S. 35).


Dem Buch sind zwei Zitate vorangestellt, die ich an dieser Stelle nicht grundlos wiedergeben möchte:


"Was du nicht willst, dass man dir tu`, das füg auch keinem andern zu." (Die Goldene Regel)


"Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich dem Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne". (Der kategorische Imperativ von Immanuel Kant)


Menschen, die kein überbordenes Ego haben, dürften bei der praktischen Umsetzung dieser Sätze kein Problem haben.

Das Buch ist untergliedert in:

1) Tugend und Sitten, Ethik und Moral

2) Wahrheit, Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit

3) Vernunft, Weisheit und Klugheit
4) Gerechtigkeit
5) Pflicht, Selbstverpflichtung und Verantwortung
6) Solidarität, Brüderlichkeit und Güte
7) Mut, Tapferkeit und Zivilcourage
8) Toleranz
9) Zuverlässigkeit und Treue
10) Demut und Bescheidenheit, Fleiß und Geduld


In den Kapiteln kommen Textauszüge von: Aristoteles, Platon, Seneca, Kant, Goethe, Schopenhauer, Nietzsche, Büchner, Camus, Spaemann, Schweitzer, Popper, Schiller, Goethe, Bloch, Kafka, Heisenberg, Pestalozzi, Marcuse, Montesquieu und vielen anderen mehr zur Sprache.


Albert Schweitzer schreibt: "Unter Humanität (Humanitas, Menschlichkeit) versteht man das wahrhaft gütige Verhalten des Menschen zum Nebenmenschen. In diesem Wort kommt zum Ausdruck, dass wir uns zu bemühen haben, gütig zu sein, nicht nur, weil ein ethisches Gebot es gebietet, sondern auch, weil solches Verhalten unserem Wesen entspricht.


Die Humanität nötigt uns, in kleinen und in großen Dingen auf unser Herz zu hören und seinen Eingebungen Folge zu leisten. Gerne möchten wir dabei stehenbleiben, nur das, was unserem vernünftigen Überlegen als gut und durchführbar vorkommt, zu tun. Aber unser Herz ist ein höherer Gebieter als unser Verstand. Es verlangt von uns zu tun, was den tiefsten Regungen unseres geistigen Wesens entspricht." (Zitat : S.127)


Ich bin mir sicher, dass unser Herz uns Folgendes abverlangt: "Was du nicht willst, dass man dir tu`, das füg auch keinem andern zu." (Die Goldene Regel).


Wir sollten 2011 auf unser Herz hören und der Goldenen Regel Folge leisten.


Empfehlenswert.


Ihnen allen ein gutes Neues Jahr wünscht Helga König :-))
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