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Rezension: Wie #Gefühle heilen- Dr. med. #Alexander_Sembritzki #Knaur

Autor dieses wirklich lesenswerten Buches ist der Allgemeinmediziner, Therapeut und Dozent in #Chinesischer_Medizin und #Akupunktur Dr. med Alexander Sembritzki. 

Er verbindet in seinem medizinischen Tun westliche und östliche #Heilansätze. Dieser #integrative_Ansatz zeigt neue Sichtweisen und Wege zur #Heilung, in die er die körperliche und geistig- seelische Ebene gleichermaßen einbezieht. 

Sein Buch hat er in drei große Teile untergliedert. Diesen ist eine Einführung vorangestellt. Dem Autor geht es darum, den Stellenwert der Chinesischen Medizin und anderer fernöstlicher Heilmethoden in der Heilung hervorzuheben, Zusammenhänge zu erklären, Bewusstsein zu schaffen und Lösungsansätze zu zeigen. 

Im ersten Teil erfährt man mehr über die drei Lebensebenen: #Körper, #Gefühl und #Verstand. Hier liest man u.a. worin sich Empfindung und Gefühl unterscheiden und versteht, weshalb Gefühle Bewegungen in unserem Inneren sind. 

Die Entwicklung des Verstandes kommt zur Sprache und man wird über die Verknüpfung von Empfindung, Gefühl und Verstand in Kenntnis gesetzt. Man lernt wie man mit intensiven Gefühlen besser umgeht, ohne sich sogleich überfordert zu fühlen, erfährt mehr über äußere und innere Stärke und auch darüber, weshalb Körperarbeit, Atemarbeit und Stimmarbeit so hilfreich im Umgang mit Gefühlen und Heilungsprozessen sind. 

Auch #Gelassenheit ist ein wichtiger Moment, denn Gelassenheit bedeutet, nicht zwingend reagieren zu müssen, sondern alles so sein lassen zu können, wie es im Augenblick ist.

Dr. Sembritzki nennt fünf Schritte wie man, wie man Gefühle bewusst in sein Leben integrieren kann: 
1. Wahrnehmen, was ist 
2. Zulassen, was kommt 
3. Annehmen von ganzem Herzen 
4. Im größeren Kontext erfassen 
5. Loslassen und bewusst zulassen 

Diese einzelnen Schritte erläutert er in der Folge genau. Zudem gibt es zu jedem Schritt eine Übung. Anschließend dann wird man mit den Begriffen Bewusstheit und Bewusstsein vertraut gemacht. Mit diesem Wissen sensibilisiert, lernt man die fünf Gefühlsfamilien kennen. Dabei handelt es sich um: 
#Angst 
#Aggression
#Sehnsucht, #Freude, #Liebe
#Sorge und #Mitgefühl 
#Trauer und #Traurigkeit 

Weil Angst in unserer Kultur als Schwäche betrachtet wird, bemühen wir uns, Angst nicht zu zeigen. Wissen aber muss man, dass Angst alle unsere Potenziale lähmt. Über Furcht und diffuse Ängste wird man aufgeklärt und man erfährt Näheres über die begleitenden Körperreaktionen. Anhand eines Schaubildes kann man sich einen Eindruck verschaffen wie sich Angst im Körper ausdrückt. Menschen mit ausgeprägten Ängsten sollten sich erden. Diesbezüglich ist eine Übung beigegeben.

Wichtig zu wissen, wenn wir aufrecht stehen und dabei entspannt sind, geben wir unseren #Ängsten weniger Angriffsmöglichkeiten und insofern weniger Macht über uns. Im Zusammenhang mit der Darstellung von Ängsten erfährt man auch etwas zu der von Angst geprägten Lebenshaltung. Wer von klein an lernt, sich seinen Gefühlen und so auch seinen Ängsten zu stellen und sich Methoden aneignet, damit umzugehen, wird Selbstvertrauen und Widerstand entwickeln. 

Scham- und Schuldgefühle hängen mit Angst zusammen. Wer es schafft, sich seiner Angst zu stellen, hat die Chance, Potentiale frei zu setzen. Auch hier kann man anhand einer Übung etwas erlernen, in diesem Fall wie man sich der Angst stellt. 

Stress als Mischung zwischen Angst und Aggression zu begreifen, ist auch höchst bemerkenswert. Wie man Stress auflöst, lernt man in der Folge anhand von 9 Lösungsmöglichkeiten. 

Beim Thema Aggression dann wird genau erläutert, worum es sich dabei handelt und man erfährt, wie das Gefühlsspektrum der Aggression entsteht. Gezeigt wird auch, was bei aufgestauter Aggression im Körper geschieht und wie man unterdrückte Aggression heilen kann. 

Auch über die anderen Gefühlsfamilien erfährt man viel Wissenswertes. So etwa wie Sehnsucht entsteht und wie überhitzte Herzgefühle sich auf den Körper auswirken. Gefallen hat mir die Übung "Das innere Lächeln", aber auch die Reflexion über die Formen der Liebe sowie über die Bedeutung von Sorge und Mitgefühl. 

Sehr bemerkenswert fand ich, an welchen Stellen sich Trauer oder Traurigkeit festmacht am Körper. Trauer und Traurigkeit sind Reaktionen auf Wandel und Verlust. Es führt zu weit,  an dieser Stelle auf Einzelheiten näher einzugehen. Wichtig ist, sich mit dem Kreislauf der Gefühle zu befassen und auch zu begreifen, was uns Gefühle der genannten Gefühlsfamilien lehren wollen. 

Im Anhang kann man  in einer Übersicht Grundgefühle und ihre Wandlungsphasen sehr gut nachvollziehen. 

Alles in allem ein äußerst hilfreiches Buch, dass nicht nur eine Fülle von Informationen liefert, sondern auch durch die eingebunden Übungen von großem praktischen Nutzen ist. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu Knaur und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.droemer-knaur.de/buch/8003250/wie-gefuehle-heilen

Rezension: Das #Psychotest-Buch-Ben Ambridge- #Knaur

Ben Ambridge, der Autor dieses spannend zu lesenden, interaktiven Werkes lehrt Psychologie an der Universität Liverpool.

Sein Psycho-Test-Buch ist in seinem Heimatland ein großer Erfolg, nicht zuletzt, weil es nicht mit langatmigen Theorien, komplizierten Experimenten und unübersichtlichen Statistiken arbeitet, sondern mittels interaktiven Tests, Spielen und Rätseln. 

Testen kann der Leser seine Persönlichkeit, Intelligenz, Fähigkeit zum logischen Denken, Empfänglichkeit für optische und mentale Täuschung, die Präferenzen bei der Wahl des Liebespartners, das zeichnerische Können, das Talent zum Multitasting und den Musikgeschmack.

Man lernt im Buch die besten Antworten kennen, die die Wissenschaft heute bei den entsprechenden Tests zu bieten hat. Studien werden beschrieben, aber hauptsächlich besteht diese Publikation aus Experimenten. 

Das Werk beginnt mit dem legendären Rorschach-Test, den der Schweizer Psychologe Hermann Rorschach 1921 veröffentlicht hat. Man erfährt, welche Theorie hinter dem Test steht und es gibt auch eine Beurteilung im Hinblick auf den Nutzen. 

Es ist spannend und erkenntnisreich die Tests in der Folge alle zu machen und die Erläuterungen im Hinblick auf die Auswertungen zu lesen.  Ob dies zu Verhaltensänderungen führt, hängt von der inneren Bereitschaft ab.

Mehr über psychologische Phänomene zu erfahren, ist kein Fehler und vergnüglich dazu, wenn es auf geradezu spielerische Art geschieht. 

Bei allem ist das  Buch eine schönen Herbst- und Winterbeschäftigung, die zum Nachdenken anregt und enthält eine Fülle von Literaturhinweisen und Weblinks, um sich  noch weiter zu informieren. 

Sehr lehrreich und insofern empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu KNAUR und können das Buch dort direkt bestellen. Siekönnen es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.droemer-knaur.de/buch/8218504/das-psycho-test-buch

Rezension: Schlüsselsätze der #Liebe- 50 kluge Gedanken, die Ihre Beziehung verbessern können. Oskar Holzberg- DUMONT

Autor dieses klugen und dabei sehr flüssig geschriebenen Buches ist der Psychotherapeut, Supervisor und Dozent Oskar Holzberg, dessen Arbeitsschwerpunkt die Paartherapie verkörpert. 

Holzberg schreibt seit 1984 zu psychologischen Themen Texte in Zeitungen sowie Zeitschriften und hier nicht zuletzt die Brigitte-Erfolgskolumne. 

Der vorliegende Ratgeber ist in 7 Abschnitte untergliedert. Diese lauten: Widersprüche, Bindung, Commitment, Liebesvorstellungen, Sexualität, Kommunikation, Frau und Mann. 

Wie Holzberg im Vorwort bereits bekundet, möge man in seinen Texten nicht nach einer Wahrheit, der richtigen Antwort oder der besten Lösung suchen, denn dafür seien Liebesbeziehungen zu kompliziert. Man könne aber Anregungen und Einsichten finden, die uns helfen unseren Weg in unserer Liebesbeziehung leichter und besser zu finden. 

So erfährt man erst einmal, dass rund 70 Prozent aller Probleme in einer Beziehung unlösbar sind. Das sollte man sich gut merken. Der Therapeut verdeutlicht, dass man Beziehungen erst dann sinnvoll führen kann, wenn man versteht, dass es für die meisten Konflikte in einer Partnerschaft keine Lösung gibt, die ein Problem endgültig aus der Welt schafft. Hat man dies erst einmal begriffen, sucht man nach Lösungen, um das Problem leben zu können. 

Wichtig auch ist die Beziehungsregel Nr. 1: "In einer Beziehung kann niemand Recht haben." Wer sie nicht beherzigen möchte, sollte besser alleine bleiben. 

Dass Hilflosigkeit auch helfen kann, hat so mancher Erwachsene vergessen. Schmerz und Ratlosigkeit miteinander zu teilen, ist nämlich ein Bestandteil von Liebe. 

Warum Gegensätze vom Gleichen sich anziehen, erfährt man in der Folge. Es sind letztlich die Ähnlichkeiten, die verbinden. Die Gegensätzlichkeit soll dazu führen, die Sicht aufeinander zu verändern. 

Macht und Ohnmacht sind ein Thema und auch die Tatsache, dass unsere Bindungserfahrungen aus der Kindheit es sind, die uns prägen. Bindungsforscher und Neuropsychologen haben entdeckt, dass unser Gehirn ein soziales Organ ist und unsere Psyche nach positiven, sicheren Beziehungen strebt. Glückliche Beziehungen sind gut für die Gesundheit und Beziehungen mit mangelndem Vertrauen belasten sehr. Diese Erkenntnis ist wissenschaftlich bestätigt worden. Auch hier sollte man seine Schlüsse daraus ziehen und  möglicherweise umdenken. 

Dass Beziehungen heilen können, wird ebenfalls zur Sprache gebracht und zudem, dass man durch positive Beziehungserfahrungen ursprüngliche Bindungsmuster verändern kann. Wer seine Schwächen verbirgt, schafft keine Bindung und wer sich immer nur verteidigt schadet dem Liebesverhältnis, weil er mauert. 

Wissen auch sollte man, dass Konfliktangst Trennungsangst ist und dass man bei Überflutung negativer Emotionen besser im Streit eine Pause einlegt, um zu deeskalieren und einander nicht weiter zu kränken. 

Weshalb die Liebe eine Willensentscheidung ist, macht der Autor in seinem Buch auch deutlich. Zwar wird diese durch Gefühle bestimmt, aber eine lange, vertraute Zweisamkeit liegt letztlich im Zentrum des Lebensentwurfes, den wir geschaffen haben, so Holzberg und den wir zu erhalten versuchen. Die gemeinsame Welt zu erhalten. dem gälte unser Commitment. Liebe sei nicht Erfüllung. Sondern das Erfüllte auszuhalten. 

Holzberg schreibt auch über Krisen und Stadien, die Liebesbeziehungen durchlaufen. Er erklärt zudem, wieso Beziehungen immer vorgehen und das gängige Menschenbild, das von unabhängigen Individuen ausgeht, letztlich absurd ist. 

Beziehungen sind immer in Bewegung, verändern sich also. Damit müssen wir lernen umzugehen. 

Um die Neugierde nicht zu mindern, möchte ich nicht auf alle Punkte im Buch eingehen, empfehle aber speziell das Kapitel "Liebesvorstellungen" zu lesen, das klar macht, dass Liebesbeziehungen eine Herausforderung sind. Weshalb "verstehen" keineswegs bedeutet,  "einverstanden zu sein" und "liebsein" nicht Liebe heisst, sollte jedem einleuchten. Tut es aber leider nicht immer. Wir wissen es alle.

Interessant auch finde ich, was der Autor über Affären schreibt. Sie aufzuarbeiten sei ein langwieriger Prozess, aber Aufarbeitung sei möglich. Affären sind also überlebbar und zerstören in der Regel eine Liebesbeziehung nicht. 

Nicht nur in Beziehungen wirkt ein Wortschwall enervierend, allerdings vertreibt er hier den Partner aus der emotionalen Nähe. Auch das sollte man sich bewusst machen. Dies uns so vieles andere mehr. 

Beziehungen dauerhaft zu leben, heißt in erster Linie aufeinander zu zugehen, besonders dann, wenn die Zeiten rosig sind, denn in schweren Zeiten hält man ja ohnehin zusammen. 

Lehrreich, insofern empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Dumont-Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch bei ihrem Buhhändler um die Ecke ordern. http://www.dumont-buchverlag.de/buch/Oskar_Holzberg_Schluesselsaetze_der_Liebe/16054

Rezension: Vom Nutzen der Feindschaft- Wilhelm Schmid

Der Autor dieses kleinen Büchleins aus der Insel-Bücherei ist der Philosoph Prof. Dr. Wilhelm Schmid. Er befasst sich mit einem eher unliebsamen Thema und zwar mit dem der Feindschaft. Dass es diese gibt, kann nicht bezweifelt werden. Fatal ist, dass alle Anfeindungen gegen sie ihre Existenz nur bekräftigen. 

Ein Buch mit dem Titel "Vom Nutzen der Feindschaft" angesichts des Flüchtlingselends, dem Ergebnis eines seitens der Mächtigen provozierten Feindschaftsklimas zu lesen, kostet Überwindung. So liest man, Feinde machen den Angefeindeten dadurch interessant, dass sie ihn ins Abseits stellen. Je intensiver sie ihm das Leben schwer machen, umso mehr rufen sie Mitgefühl hervor.  Darin einen Nutzen von Feindschaft zu sehen, halte ich für zynisch.

Wer Feinde anziehen möchte, die ihre Rolle gut auszufüllen versprechen, muss sich um die Kultivierung der Feindschaft bemühen. Schmid meint, es bestehe kein Grund sich gegenüber Feinden grob zu verhalten, sondern es genüge, sie zu ignorieren. Die beste Waffe sei keineswegs Rache, sondern großmütige Behandlung. Terroristen lassen sich leider weder durch Ignoranz  noch Großmut in die Schranken weisen. Das haben wir mittlerweile alle gelernt zu begreifen.

Der Autor nimmt immer wieder Bezug auf Philosophen aus vergangenen Jahrhunderten, um das Thema näher zu beleuchten, hier u.a. auf Baltasar Gracián und Plutarch. Nur der blinde Egoist wolle seinem Feind empfindlich schaden, liest man. Das vermute ich allerdings auch. In der Regel möchte man Opfer vor Anfeindungen schützen. Schaden wird in diesem Zusammenhang billigend in Kauf genommen.

Wie der Autor bekundet, lässt sich auf den Feind alles Übel der Welt projizieren, um sich selbst davon zu entlasten. Ein "Nutzen", den ich eher mit viel Skepsis betrachte, weil er kein Bewusstsein schafft. 

Feinden könne man mittels Freundlichkeit den Boden entziehen und wenn es sich um wahre Freundlichkeit handelt, könne sogar Freundschaft daraus entstehen. Dies trifft dann möglicherweise zu, wenn es sich bei dem Feind nicht um einen Soziopathen handelt. Bei ihm greift die Methode leider nicht. 

Wichtig ist, sich nicht in Muster von Feindschaften einreihen zu lassen, sondern sich diese Muster bewusst zu machen. Diese Muster nämlich bewirken, dass Gruppierungen sich in einer Gesellschaft feindlich gegenüber stehen, ohne wirklich zu wissen, weshalb. Das ist wahr. Leider wird von unseriösen Marktingfirmen immer genau hier die Trommel gerührt und genau darin der Ansatz für perverse Freund-Feind-Werbespielchen gesehen, die zu durchkreuzen der Aufklärung bedarf. 

Der Autor fragt, ob die Menschen des Bösen bedürfen. Interessant ist hier der Gedanke der Notwendigkeit von Polarität. "Nur zwischen gegensätzlichen Polen können Energien fließen, daher bedarf das Leben zusätzlich zum positiven Pol von Beziehungen der Liebe, der Freundschaft, der guten Kollegialität, Bekanntschaft und Nachbarschaft eines negativen Pols." 

Offenbar scheinen alle menschlichen Verhältnisse unbewusst die Notwendigkeit einer Wiederherstellung der Polarität zu folgen, so Schmid. Es scheint immer wieder um den Ausgleich zu gehen. Ist der Konsens zu groß, wächst das Potenzial für einen großen Knall heran. Jeder, der schon einige Jahrzehnte lebt, weiß das. Doch muss man das Böse deshalb akzeptierend als Notwendigkeit mitdenken? 

Die Fähigkeit zum Bösen im eigenen Selbst entrüstet von sich zu weisen und dafür auf Andere zu zeigen, diene nur dazu, die innere Polarität nicht wahrhaben zu müssen. Wenn sich das Böse als Teil der Polarität des Lebens erweise und sich jedem Versuch der Eliminierung wiedersetze, bestehe unsere Aufgabe darin, es auf verträgliche Weise ins Leben zu integrieren. Dieser Gedanke ist folgerichtig. Was mir daran nicht gefällt ist, dass Ideologen das Böse auf diese Weise legitimieren könnten und am Ende Menschenrechte keine fest Größe mehr darstellen. "Verträglich" ist ein dehnbarer Begriff.

Oscar Wilde als "Großmeister der Bosheit" zu bezeichnen will mir auch nicht gefallen, denn seine Biographie zeigt, dass er kein boshafter Mensch war. Er war ein Sarkast und Gesellschaftskritikter, aber kein "Großmeistermeister der Bosheit". Diese Bezeichnung trifft auf Hitler, Goebbels, Goering, Himmler und Konsorten zu. 

Ich stimme mit dem Autor überein, dass die meisten Siege Pyrrussiege sind. Deshalb sollte man seine Schattenseiten genau beleuchten, um sie an anderen nicht bekriegen zu wollen. Sieger von Heute sind die Verlierer von Morgen, weil jede überbordende Macht (beim Siegen geht es immer um Gewinn von Macht) zuverlässig uns selbst ruiniert, so Prof. Dr. Schmid. Wer Macht gewinnt verliert sie wieder. Dabei sei das zentrale Problem jeder Macht sowohl in der Politik als auch im Privaten der Verlust an Sensibilität. Diese ist ein Element der Ethik. Sie stärkt Disziplin und Selbstmächtigkeit, die Aufstieg möglich macht und vor Arroganz und Herablassung schützt. Mittels der Selbstachtung begründet sie eine Achtung vor anderen. 

Ich schließe daraus, dass man besser seine Sensibilität kultiviert als dubiose Feindschaften, denn diese ziehen in den Abgrund und hinterlassen nur eine breite Spur von Verwüstung. 

Ein erstrebenswerten Nutzen von Feindschaft  kann es meines Erachtens nicht geben für Menschen, die an Nachhaltigkeit interessiert sind. 

Empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Insel-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.suhrkamp.de/buecher/vom_nutzen_der_feindschaft-wilhelm_schmid_20509.html. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Der Feind in meinem Kopf- Matthias Hammer-GU

Dr. Matthias Hammer, der Autor dieses Buches, ist Psychologe. Bevor er eine eigene Praxis für Verhaltenstherapie eröffnet hat, leitete er die medizinisch-berufliche Rehabilitationsabteilung für psychisch kranke Menschen des Rudolf-Sophien-Stifts in Stuttgart. 

In vorliegenden Ratgeber lernt man seine "inneren Dämonen" zu zähmen und zu verwandeln, liest man vielversprechend gleich im Vorwort. 

Das Buch ist in vier Kapitel untergliedert. Dabei geht der Autor im ersten Kapitel der Frage nach, ob wir uns selbst sabotieren. Immer wieder wartet Hammer mit persönlichen Erfahrungsberichten von Menschen auf und schreibt auf diese Weise einen typisch amerikanischen Ratgeber. Das ist durchaus lobenswert, weil  dies Realitätsnähe dokumentiert.

Im Rahmen von Reflexionen, die der Autor durch vielerlei Fragen anstößt, beginnt man seine Verhaltensmuster näher unter die Lupe zu nehmen und Anzeichen für innere Feinde auszuloten. Hier werden dann Fragen gestellt, wie etwa: "Behalten Sie die innere Distanz?",  "Rutschen Sie ins Kind –Ich?"  "Wenden Sie starre Einstellungen und Regeln an?"

Ein mehrseitiger Test hilft die inneren Feinde zu enttarnen als da sind:

Der innere Kritiker 
Der innere Antreiber 
Der Katastrophisierer 
Der Harmoniesüchtige 
Der innere Vermeider 

Diese typischen inneren Feinde werden genau charakterisiert und dazu immer auch Fragen gestellt, die zum Nachdenken anregen. Wer kennt ihn nicht, den inneren Antreiber? Er ist es, der uns am liebsten im Hamsterrad auf ewig anketten möchte und uns zu immer mehr Leistung zwingt, die uns nicht selten weitaus mehr schadet als das sie nützt. 

Sich der Strategien der fünf inneren Feinde bewusst zu werden, ist sehr hilfreich, um sich von diesen Nervtötern zu befreien. Das gilt auch für die Vermeidungsstrategien, die uns dazu veranlassen, wichtige Aufgaben vor uns herzuschieben. 

Man erfährt, wie der Feind im Kopf entsteht. Dabei sollte man wissen, dass wir mit uns selbst heute meist genauso umgehen, wie unsere Eltern es früher  taten. All die Ermahnungen wirken wie Hindernisse, die uns ausbremsen, weil sie im Erwachsenenleben einfach kontraproduktiv sind. 

Man muss sich selbst neu begegnen, um die inneren Feinde zu verwandeln, muss lernen sich selbst zu umarmen, sich  zu entspannen mittels Selbstfürsorge. Wie das funktioniert, lernt man in diesem Buch auf vielfältige Weise. Hier auch wird man mit unseren inneren Anteilen vertraut gemacht, die uns geholfen haben, erwachsen zu werden und hier auch lernt man die heilsame Kunst der Achtsamkeit kennen. 

Wie heilsam es ist, mit sich selbst zu kommunizieren, ist auch ein Thema und ein Weiteres speziell jenes, das uns lehrt, wie man die inneren Feinde besänftigen bzw. entmachten kann. Sehr lehrreich sind der Dialog mit dem inneren Antreiber und auch die Methode, wie man sich der Bewertungsfalle entzieht. 

Wer sich nicht mehr selbst sabotieren will, tut gut daran, das Buch zu lesen. Man findet viele Anregungen, die dabei helfen, die innere Handbremse zu lösen und befreit seinen Weg zu gehen. 

Empfehlenswert.

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum GU-Verlag und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt beim Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/lebenshilfe/930667-der-feind-in-meinem-kopf/

Rezension: Ich spüre was, was du nicht spürst- #Anne_Heintze- GU

#Anne-Heintze ist die führende Expertin für Hochbegabung, Hochsensibilität und Hochsensivität bei Erwachsenen in Deutschland. 

Gleich am Anfang ihres hilfreichen Buches hat man Gelegenheit  44 Fragen zu beantworten. Mittels dieses Tests lässt sich ermitteln, ob man hochsensibel ist und in welchen Bereichen die Sensibilität  eine besondere Ausprägung aufweist.  

Das aufschlussreiche Werk ist in vier große Abschnitte untergliedert. Gezeigt wird, wie man seine Hochsensibilität kennenlernen und einschätzen kann, wie man Sinneswahrnehmungen filtert, Reizüberflutung weniger Raum gibt, die Botschaften der Wahrnehmungen besser versteht, immer häufiger lösungsorientiert denkt und handelt und den Blick öfter auf das Schöne und Vorteilhafte an der eigenen Hochsensibilität richtet. 

Hochsensible haben ein besonderes Frühwarnsystem: den Körper. Dieser drückt dann etwas aus, was zu Herzen geht. So weist die Haut als Grenze zuverlässig hin, wenn uns etwas stark negativ berührt. Je weniger hochsensible Menschen in der Lage sind, schädlichen Einflüssen Einhalt zu gebieten, umso leichter reagiert die Haut. Das kann ich bestätigen. 

Man erfährt wie Hochsensible in Sachen Selbstzweifel, Perfektion, Anpassung, Spiritualität und Sensitivität reagieren. Dabei muss man wissen, dass die enorm ausgeprägte Empathie bis hin zur Medialität gehen kann. Man muss sich nur darüber klar werden, dass man diesen inneren Reichtum nutzen sollte, Übungen im Buch unterstützen dabei. 

Die feinen Sensoren hochsensibler Menschen helfen, eine vielfältige Begabung zu entwickeln. Dabei ist ausgeprägte Neugier im Hinblick auf viele Themen ein Zeichen für Vielbegabung. 

Wer sich scheut, seine vielseitige Begabung auszuleben, sollte sich  mit dem Übung intensiv befassen. Die Schulung der Sinne ist sehr wichtig. Hierzu erfährt man im Buch auch Wissenswertes. So lernt man auch den Sinn einer königlichen Körperhaltung zu begreifen und sich mit Übungen zu beschäftigen, die zu mehr innerem Gleichgewicht führen. 

Unmöglich an dieser Stelle alle Übungen aufzuzählen, wichtig vor allem  sind die Übungen "Gezielte Stimmungsaufheller" und natürlich" Loslassen, was festhält" als  auch "Ein Wagnis eingehen". 

All das ist für Hochsensible mit besonderen Lernprozessen verbunden. Das Buch hilft dabei diese tatkräftig in Gang zu setzen. 

Empfehlenswert. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zu GU und können das Buch dort bestellen:http://www.gu.de/buecher/bewusst-gesund-leben/lebenshilfe/930423-ich-spuere-was--was-du-nicht-spuerst/. Sie können es auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.