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Rezension: Picasso kann jeder?! Kreativität im Alltag - Martin Schuster

Der Psychologe Martin Schuster befasst sich in diesem Buch mit der Kreativität im Alltag und definiert zunächst erst einmal den Begriff: "Eine Leistung, die neu und gleichzeitig nützlich ist, bezeichnet man als kreativ. Die Person, die solch eine Leistung vollbringt, ist kreativ."


Der Autor listet in der Folge Kategorien der Innovation auf. Kreativ ist es nach seiner Betrachtung auch, für eine bereits bestehende Erfindung eine neue Anwendung zu finden. Eine interessante Betrachtungsweise, über die man im Rahmen einer Diskussionsrunde ausführlich sprechen sollte.


Schuster zeigt anhand von Skalenwerten für die Innovation, dass die Originalität des Projekts ein Gradmesser für Kreativität darstellt.



Einsteins Relativitätstheorie ist dabei ähnlich wie Darwins Evolutionstheorie ganz oben angesiedelt. Ein Zeichen mangelnder Kreativität liegt beispielweise vor, wenn ein Hobbymaler ein traditionelles Landschaftthema abkupfert oder ein Bäcker zwar immer wieder andere, aber im Grunde stets die gleichen Brötchen backt.


Interessant finde ich die Skala der Alltagskreativität. Hier gilt durchaus auch als kreativ, wenn man ein bekanntes Prinzip im Bereich des Alltags anwendet und dies dort zu neuen Ergebnissen führt.


Neben der Skala der Innovation ist wohl auch noch die Skala der Nützlichkeit für den Gradmesser der Kreativität wichtig. Diese wird deshalb ebenfalls im Buch aufgelistet. Die Alltagskreativiät habe nicht selten spielerischen Charakter. Sie sei weniger "ehrgeizig", wenn sie im Lebensvollzug auftrete, (vgl.: S.38). Für Schuster bedeutet Alltagskreativität das Ungewöhnliche zu realisieren. Für ihn trägt die Alltagskreativität verschiedene Namen: Findigkeit, Einfallskraft, Schlagfertigkeit, Improvisation, Improvisationsfähigkeit, immer einen Ausweg wissen, sich zu helfen wissen, originelle "Anmache", (vgl.: S. 39).


Schuster thematisiert eine Reihe von Beispielen für tägliche Kreativitätskraft, bevor er in der Folge deutlich macht, dass man keineswegs kreativ geboren wird, sondern jeder Mensch kreativ sein kann, wenn er dies auch wirklich möchte. Das bedeutet freilich nicht, dass in jedem ein Einstein steckt, aber es heißt, dass jeder auf seinem intellektuellen Niveau durchaus kreativ sein kann. Das setzt gegebenfalls voraus, Denkschranken zu überwinden, deren Ursachen in Unsicherheit, in der Hemmung natürlicher Neugierde, sogar durchaus auch in Aggressionshemmung liegen können.

Der Autor thematisiert alles, was Kreativität begünstigt. Dass Spontanität und Fantasie dazu gehören, dürfte jedem klar sein. Wichtig ist es, Kreativität von Kindern zu fördern. Wie das funktioniert, kann man ab Seite 176 ausführlich nachlesen.

Das Buch kann als Mutmacher begriffen werden, seine eigenen kreativen Ressourcen einzusetzen und aus den Ergebnissen seines innovativen Tuns Freude und mehr zu ziehen.
Lesenswert.


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