
Die Autoren dieses Buches sind Prof. Dr. Dr. med Katharina Domschke und Prof. Dr. med. Peter Zwanzger.
Prof. Dr. Dr. med Katharina Domschke ist Inhaberin des Lehrstuhls für Psychiatrie und Psychotherapie an der Albert-Ludwig-Universität Freiburg als auch Ärztliche Direktorin des Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Freiburg.
Prof. Dr. med. Peter Zwanzger ist ärztlicher Direktor und Chefarzt des kbo-Inn-Salzach-Klinikums in Wasserburg und Professor an der Klinik für Psychiatrie der Ludwig-Maximilian-Universität.
Die beiden Autoren haben mit dieser Publikation ein informatives Nachschlagwerk zu den vielfältigen Aspekten der Angst verfasst. Das Buch ist aber auch als Ratgeber zu begreifen, der die Ursachen von Angsterkrankungen und zahlreichen präventiven wie auch therapeutischen Optionen sehr gut erklärt.
Die Vorgehensweise geschieht mittels alphabethischer Systematik, die gezielt zu den Begriffen führt. Da es zugleich viele thematische Querverbindungen gibt, die durch jeweils einen Pfeil gekennzeichnet sind, ist das Werk auch als zusammenhängende Lektüre lesbar.
Das Nachschlagewerk beginnt mit einem Gedicht von Lorenada Nemes mit dem Titel "Alphabet der Angst, 2017". Jeder Satz in diesem Gedicht verdient es, lange reflektiert zu werden, wobei der wichtigste Satz des Poems m.E. der nachstehende ist: "Angst frisst Freiheit."
Das Nachschlagewerk beginnt mit dem Begriff "Abgrund" und endet mit dem Begriff "Zwangsstörung". Ich bleibe am Begriff "Angstblüte" hängen, weil ein Roman von Martin Walser so heißt. Der Begriff kommt eigentlich, wie man liest, aus der Botanik. Was er dort bedeutet, wird kurz und gut erläutert. Er hat übrigens im fortgeschrittenen Menschenleben eine ganz ähnliche Bedeutung und genau das ist Thema des Romans von Walser.
Im Rahmen des Buches und der Begriffserklärungen wird man immer wieder mit Einblicken in die Literatur, Kunst und Musik konfrontiert. Ich bleibe bei "Stress" hängen und lese u.a., was chronischer Disstress ist und welche negativen Effekte er auf den Organismus haben kann. Ich selbst kenne Menschen, die Diabetes aufgrund von Disstress bekamen und andere deren Augendruck sich aufgrund von Disstress verändert hat. Dass Stress die Nerven angreift, ist hinlänglich bekannt.
Begriffe wie "Trennungsangst" und "Torschlusspanik" werden definiert, auch "Verlustangst" und "Versagungsangst" sind Themen. Dann lese ich Wissenswertes über "Zähneklappern". Das hatte ich selbst schon mal als ein Motorradfahrer direkt vor meinen Füßen sich mit seiner Maschine hinlegte und ich nur noch Funken sah und verbranntes Fleisch roch. Es handelt sich bei mir- so lese ich- um eine Panikattacke.
Sehr schön, was man alles zum Thema "Zukunftsangst" lesen kann. Hier begegnet man einem Walser- und einem Loatse-Zitat und weiß letztlich, dass man gegen viele Ängste etwas tun kann und es sinnvollerweise auch tut, wenn man ein freiheitsliebender Mensch ist.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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