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Rezension: Philosophische Untersuchung über das Wesen der menschlichen Freiheit- F.W.J. Schelling

Autor dieses Buches ist Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1775-1854). Neben Fichte und Hegel stellt er den dritten Hauptvertreter des  "Deutschen Idealismus" dar. Herausgeber des Textes ist Dr. Bruno Kern, der die Einleitung mit dem Titel "Die abgründige Kehrseite der Vernunft" verfasst hat.

Hier erfährt man ein wenig über Schellings Herkunft und Entwicklung. Der schwäbische Denker erkannte in den vielfältigen Phänomenen der Natur die Vorformen des Geistes. Für ihn ist das Auftreten des Geistes innerhalb der Welt überhaupt nur möglich, weil Geist und Natur zutiefst identisch sind. 

Es war Goethe, der auf Schellings Naturphilosophie aufmerksam wurde und auf seine Empfehlung ist es letztlich zurückzuführen, dass man Schelling nach Jena berief. Da der Denker Kontakt zu Romantikern aus dem Kreise von Karoline Schlegel hatte, galt er als der Philosoph der Romantik, 

Die Überlegungen Schellings in seiner Freiheitsschrift mit dem Titel "Philosophische Untersuchung über das Wesen der menschlichen Freiheit" gehen davon aus, dass das unabweisbare Gefühl der Freiheit nur dann tatsächlich begründet ist, wenn es in der Natur und Kosmologie verankert werden kann und nicht nur gegen die Natur eingefordert wird. 

Freiheit muss also im Ursprung der Welt angelegt sein, wenn sie  sich als tragfähig erweisen soll. Im Gegensatz zu Hegel lässt Schelling sich irritieren von der faktischen Unvernünftigkeit der Welt und der Geschichte. Das hat zur Folge, dass man seinem Denken das Erschrecken an der Negativität anmerkt.

Schelling fragt nach dem "Woher" und der Natur des Bösen, sieht das Bizarre, Sinnwidrige und auch die Dysfunktionalitäten, die den Menschen in Grausamkeit und Perversion treibe. Wie Kern schreibt, könne man Schellings Freiheitsschrift als Versuch einer Theodizee lesen, sprich als Rechtfertigung Gottes angesichts der Negativität.  Das sehe ich nach der Lektüre des Textes auch so.

Schelling fast das Wesen der Natur neu, indem er den Willen nun im Sinne einer Kraft "naturalisiert", die allem Seienden in Form von Impulsivität, Drang, Durchsetzungskraft und Selbstbehauptung innewohnt. Das Böse entsteht bei Schelling dadurch, dass  der Mensch seine Natur, begriffen als Drang und Begierde gegen den Geist zum Prinzip erhebt. 

Pervertiert die Freiheit des Menschen wird die Vernünftigkeit der Welt in Frage gestellt. 

Nach der Vorrede Schellings hat man die Chance,  sich in die Schrift zu vertiefen, die ich gerne all jenen empfehle, die sich im kommenden Jahr ein wenig näher mit den Protagonisten des Deutschen Idealismus befassen wollen. 

Warum nicht mit Schelling einsteigen? 

Empfehlenswert.

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