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Rezension: Happy Hour-Silke Franzen-Campus


Die Autorin dieses Buches, Dr. Silke Franzen, arbeitet derzeit als Psychotherapeutin in ihrer eigenen Praxis und als selbstständige Beraterin und Trainerin in verschiedenen Unternehmen, unter anderem zu den Themen Krisenmanagement, Führungsmanagement, Konflikt- und Stressbewältigung und Change-Management. Des Weiteren führt sie Assessment-Center für unterschiedliche Auftraggeber durch.

Der Untertitel des vorliegenden Buches lautet "Wie wir gesund und gestärkt persönliche Krisen durchstehen". Im Rahmen von drei Etappen wird dem Leser dies dann sehr gut nahegebracht. 

Zunächst werden einschneidende lebensverändernde Ereignisse thematisiert und festgehalten, welche Reaktionen diese hervorrufen. Gewiss ist, dass wir durch eine Krise in unseren Grundfesten erschüttert werden. Die Autorin stellt kluge Fragen im Hinblick auf unsere Reaktion während einer Krise und erläutert in der 2. Etappe dann zehn Fähigkeiten, mit der man eine Krise bewältigen kann. 

Dabei handelt es sich um: 

-Unabänderliche Reaktionen annehmen 
-Aus dem Teufelskreis der hinderlichen Gedanken kommen 
-Dem Grübelkabinett entkommen 
-Umgang mit Emotionen in der Krise 
-Mit Humor Distanz bekommen
-Den Blick auf die eigenen Stärken richten 
-Wege zur Achtsamkeit finden 
-In der Krise Glücksmomente suchen 
-Helfen und sich helfen lassen
- Zuversicht finden 

Besonders wichtig scheint mir die radikale Akzeptanz dessen zu sein, was ist, weil dies uns die Selbstwirksamkeit zurückgibt. Man hat zwar nicht immer Einfluss auf das, was geschieht, wohl aber wie man damit umgeht. 

Wichtig: Radikale Akzeptanz heißt, in der Realität angekommen zu sein, heißt aber keineswegs deshalb zu resignieren. 

Dr. Franzen zeigt wie man sich die einzelnen Fähigkeiten, die sie stets ausführlich und gut nachvollziehbar auslotet, aneignen kann, benennt Denk- und Wahrnehmungsfehler und macht deutlich, wie nachteilig in der Krise das Grübeln ist. Dabei zeigt sie den Unterschied zwischen Denken und Grübeln auf und weist auf Auswege aus der Grübelei hin. 

Auch erklärt sie die Funktionen von Emotionen und wie beispielsweise Gefühle wie Angst, Trauer, Ärger, Einsamkeit, Schuld und Scham entstehen und wie man mit diesen Emotionen umgehen sollte.

Jede einzelne Fähigkeit, das wird spätestens beim Lesen klar, ist wichtig, um eine Krise zu bewältigen. Vor allem aber die Fähigkeit, Zuversicht zu finden. 

Wie es dann weitergeht, wird in der 3. Etappe aufgezeigt. Doch ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lesen Sie bitte selbst. 

Ein kluges, hilfreiches Buch, das ich gerne weiterempfehle. 

Helga König

Onlinebestellung: Campus oder Amazon 

Rezension: Keine Macht den Psychopathen- Jackson Mac Kenzie- Kösel


Der Autor dieses lesenswerten Buches, Jackson MacKenzie, ist Mitbegründer der Online-Unterstützungsgruppe "PsychopathFree", die jeden Monat Millionen von Menschen erreicht. Offenbar gibt es einen großen Beratungsbedarf zu diesem Thema.

Manipulative Menschen trifft man allerorten. Die Frage ist: Wie geht man mit ihnen um? 

Das wirkungsvollste Abwehrsystem, so der Autor, sei eine starke Intuition, die geschult werden will. MacKenzie beschreibt 30 Alarmsignale, die erkennen lassen, ob man es mit einem Psychopathen zu tun hat. Zu diesen zählen: Pathologisches Lügen und Ausreden, Selbstsucht und ein verheerendes Bedürfnis nach Aufmerksamkeit, Arroganz, rasches Gelangweiltsein und auch der Mangel an Selbsterkenntnis, (Schuld sind immer die anderen). 

"Zeigen, nicht erzählen" ist die Regel, die man anwenden kann, wenn man ausloten möchte, ob man es mit einem Psychopathen zu tun hat, denn dieser erzählt fortwährend, weil er nichts zu zeigen hat. Nicht grundlos empfiehlt der Autor, den Menschen aus dem Weg zu gehen, die erzählen wie nett, großzügig, erfolgreich, ehrlich und wichtig sie sind, sondern stattdessen nach den Stillen Ausschau halten, deren Charakter sich tagtäglich in ihrem Handeln zeigen. 

Bei Psychopathen kann man keinen Seelenfrieden finden, denn sie vermitteln einem das Gefühl nichts wert zu sein. Es handele sich bei deren Tun um eine eiskalte einkalkulierte seelische Vergewaltigung, die dazu diene, systematisch und mit Vergnügen die Identität des ahnungslosen Opfers zu zerstören.

Jackson MacKenzie verdeutlicht wie die indirekte Gehirnwäsche funktioniert. Es geht dem Psychopathen letztlich darum, das Selbstwertgefühl seiner Gegenüber zu rauben. Nach einer Charme-Offensive zu Anfang, folgt dann der Albtraum. Dabei dient die Charme-Offensive dazu, die Grenzen aufzuweichen, bevor die Provokationen beginnen. 

Es gibt zahlreiche Verhaltensmuster, die erkennen lassen, ob man es mit einem Psychopathen zu tun hat, dazu zählt ein verächtlicher und herablassender Ton, wie das Phänomen, sich als ewiges Opfer zu präsentieren. Gaslighting und Projektionen sind ebenfalls typische Verhaltensmuster, die im Buch gut erklärt werden. 

Sehr präzise skizziert werden die Beziehungen zu einem Psychopathen und die typischen Erfahrungen zu Behelfsopfern. Psychopathen versuchen stets ihre Opfer in die Defensive zu drängen und nutzen sie als Objekt, um ihre Langeweile zu vertreiben. Zu ihren typischen Verhalten gehört auch Schweigen, um die Identität anderer zu untergraben. Wie der Autor bemerkt zerstören empathische Menschen unter der Schweigefolter sich oft selbst und grübeln über alles nach, was sie falsch gemacht haben. 

Der Autor zeigt anschaulich Wege der Genesung auf. Wichtig ist dabei, die Selbstfürsorge während des Heilungsprozesses. Wie diese ausschaut wird bestens erläutert. Im Rahmen von zwei Trauerphasen findet die besagte Genesung statt. Hier auch lernt man zu begreifen, was in einem Psychopathen vorgeht. Wichtig zu wissen ist, dass der Psychopath angebetet werden möchte und sonst nichts. Es gibt keinen weichen Kern in ihm, nur endlose Dunkelheit. 

Gezeigt wird auch, was es bedeutet, erneut frei zu sein und die Selbstachtung wiederzuerlangen. Zehn Affirmationen helfen dabei, zukünftig vor toxischen Verbindungen gefeit zu sein. 

Sehr gut beschrieben sind die dreißig Anzeichen von Stärke, mittels derer man empathische Menschen erkennt, ganz ähnlich wie eingangs mittels 30 Anzeichen deren Gegenteil. Ebenfalls gut skizziert werden am Ende dann noch diverse Persönlichkeitsstörungen, die dem Leser bewusst machen, dass z B. in den USA jeder 7. ungesunde, unangemessene, vorgetäuschte sowie fehlende menschliche Emotionen aufweist und unfähig ist, natürliche Bindungen mit anderen einzugehen. Zu glauben, hier bei uns in Europa wäre es weniger schlimm, scheint wohl eher eine Wunschvorstellung zu sein.

Ganz zum Schluss gibt es noch einen aufschlussreichen Psychopathen- Test, um gewappnet zu sein vor zerstörerischen Beziehungen. Ob dies gelingt, muss jeder selbst  ausloten...

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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