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Rezension: Die Antierschöpfungsstrategie- Jörg Berger- Herder




Autor dieses Buches ist der Psychotherapeut Jörg Berger. In seinem Werk geht es darum, Erschöpfungszustände zu überwinden. Dazu zeigt er sieben Wege zur inneren Kraft auf. In seiner Einleitung schreibt der Autor, dass man diese Wege auf einer halben Buchseite im Grunde zusammenfassen kann. Das macht er übrigens auch. Dennoch umfasst sein Werk rund 200 Seiten und diesen kann man viel Hilfreiches und Kluges entnehmen, vor allem auch gute Übungen, die dazu führen, Erschöpfungszustände zu überwinden. 

Der Autor erinnert daran, dass unser Körper unsere Lebensgrundlage verkörpert. Insofern ist es sinnvoll, die Anti-Erschöpfungsstrategie zunächst auf ihn anzuwenden. Dazu erfährt man mehr im ersten Kapitel. Des Weiteren geht es um den Selbstwert und wie man diesen befreit. Selbstoptimierung führt früher oder später zur Erschöpfung. Das hört und liest man ja immer wieder und dennoch werden viele Opfer besagten Teufelskreises: Schöner, besser, größer...  

Der Autor rät u.a. dazu, den inneren Kritiker (Antreiber) zu erkennen und ihm zu widersprechen, ihn schlussendlich zu entlassen. Um dies zu Wege zu bringen, helfen lt. Berger zwei Gefühle. Bei einem der Gefühle handelt es sich um ein Mitgefühl mit sich selbst. Abgrenzung zu diesem inneren Kritiker helfe dabei. Bewusst müsse uns werden, dass wir die Macht haben, zu wählen, wer und was uns Wert gibt. In diesem Zusammenhang schreibt  Berger von der Ablösung von der Elternbeziehung und zeigt, woran man diese erkennt, nennt auch Zeichen der Ablösung von anderen Beziehungen und erhält eine Schritt-für Schritt-Anleitung wie man von kindlichen Gefühlen zur erwachsenen Stärke gelangt. 

Sehr gut beschrieben, sind die Menschen, die uns Kraft kosten, Es handelt sich hierbei um Grenzüberschreiter, Abwerter, Blender, Rächer, Energieräuber, Vermeider und Einschüchterer. Erläutert auch wird, wie man mit solchen Charakteren umgehen sollte. Ach ja, sehr gut auch ist im Buch die Checkliste im Hinblick auf Menschen, die uns nicht guttun und die Frage, ob eine/r der Persönlichkeitstypen eine verhängnisvolle Anziehung auf einen ausübt. Sich darüber bewusst zu werden, hilft, frühzeitig Grenzen zu ziehen und zu erkennen, was Ursache  dieser verhängnisvollen Anziehung ist. 

Der Autor schreibt auch vom Loslassen und zeigt wie man dies üben kann. Überflüssiges loszulassen, dabei keine Entzugserscheinungen zu haben, bringt uns unserer inneren Kraft näher. Warum weniger mehr ist, wird spätestens nach den entsprechenden Ausführungen des Autors klar. 

Im 6. Weg empfiehlt Jörg Berger furchtlos seine Schattenseiten zu leben, d.h. u.a. mit Misserfolgen gelassen umzugehen, eigene Aggression, Neid und Egoismus zu erkennen, denn dann schiebt man sie nicht mehr anderen zu. Wer seine Fehler erkennt und zunächst mal akzeptiert, lernt anders damit umzugehen und verträglicher zu sein. 

Auch über Spiritualität schreibt Berger im Zusammenhang mit der Antierschöpfungsstrategie. Hier kommt das Ego ins Spiel, dessen Ballast abzuwerfen, ist eine gute spirituelle Übung. 

Was noch? Täuschungen zu durchschauen, das ist wirklich wichtig, um nicht zu erschöpfen, sei  Täuschungen über sich selbst oder durch andere oder anderes. Wie der Autor hervorhebt, helfe Achtsamkeit die Wirklichkeit so anzunehmen wie sie ist. 

Dies sind nur einige Anregungen des Buches, Schlafen und Ausdauersport sind weitere Themen aber auch Übungen zur Gefühlsregulation, denn nicht allen belastenden Lebensumständen kann man entkommen. Entkommen allerdings kann man allerdings der Erschöpfung; Jörg Berger zeigt, wie dies möglich ist.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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