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Rezension: Vorgeburtliches Bewusstsein

Autor dieses Buch ist der Psychologe Dr. Arthur Janov, der durch seinen Bestseller "Der Urschrei" weltweit Bekanntheit erlangte. In seinem Buch verdeutlicht er, dass die Weichen für die psychische und physische Gesundheit eines Menschen im Mutterleib und in den ersten fünf Lebensmonaten gestellt werden. 

Der erste Teil des Buches befasst sich mit dem Leben vor der Geburt. Hier berichtet der Autor von der "Uterus-Sprache", in der eine werdende Mutter mit ihrem Kind kommuniziert. Obgleich diese Sprache eine Sprache ohne Worte ist, verfügt sie über viel Macht, möglicherweise die größte, die wir in unserem Leben erfahren haben, (vgl. S.15). Offensichtlich hat jede Äußerung der Mutter eine bedeutende Auswirkung. Aus neurologischer Sicht, haben Zuneigung und Ruhe der Mutter während der Schwangerschaft die Stärkung des kindlichen Hirns zur Folge und fördern zudem die Bildung von Rezeptoren für körpereigene Opiate, die dem Kind dazu verhelfen, mit Schmerz besser zurechtzukommen, (vgl.: S.17).

Ein Kind benötigt in seinen ersten Jahren viel Zuneigung und Förderung, aber das Bedürfnis beginnt schon früher. In der Schwangerschaft teilen sich neben hormonellen Unregelmäßigkeiten der Mutter auch deren Lebensrhythmus und Stimmungsschwankungen dem Gefühlszentrum des Kindes mit. Dabei fördert die Entwicklung und Reifung diese neurologischen Strukturen. Diese haben eine direkte Auswirkung auf die Ausschüttung von Hormonen, (vgl.: S.17). 

Der Autor stellt in der Folge in seinem Werk die Erforschung der pränatalen Entwicklung vor, thematisiert hier u.a. das Hormon der Liebe sowie das Leben vor der Geburt in Bezug auf die Serotonin-Ausschüttung. In der allerersten Lebenszeit besitzt Serotonin beim Aufbau der kindlichen Anatomie eine steuernde Funktion. Sinkt der Spiegel, kann man Veränderungen der Körperstruktur erwarten. Die niedrige Serotonin-Ausschüttung geschieht infolge einer Prägung, die offenbar während des späteren Lebens unverändert bleibt. Durch einen den Mangel wird die Bewältigung unserer täglichen Arbeiten erschwert, (vgl.S.126). 

 Der Autor beleuchtet u.a. auch frühe Auslöser zu Suchtkrankheiten. Sofern eine Frau während der Schwangerschaft Alkohol trinkt, kann dies den Serotoninhaushalt eines Kindes nachhaltig beeinflussen. Die Folge sind eine geringere Verdrängungsfähigkeit und schwächere Abwehrmechanismen. Ein solcher Mensch kann unter chronischen Ängsten leiden und benötigt dann u.U. ebenfalls Alkohol, um sich entspannen zu können, (vgl.: S.157). 

 Teil drei behandelt die Hintergründe psychischer Störungen und Krankheiten. Zur Sprache gebracht wird nicht zuletzt Sauerstoffmangel bei der Geburt und Verhalten im Erwachsenenleben. Offenbar ist noch nicht genügend untersucht wie Sauerstoffmangel zu Störungen des Immunsystems und zu Persönlichkeitsstörungen beiträgt, (vgl. S. 200). 


Man liest ferner über Ängste, deren Ursprünge schwer zugänglich sind. Das Wesen der Angst wird hier breitgefächert erläutert. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft an Ängsten litt, war deren Serotoninspiegel niedrig, was zur Folge hat, dass das Kind von Geburt an über geringe Abwehrmöglichkeiten gegen Schmerz verfügt. 


 Bei Psychopathen sind offenbar die Nervenverbindungen, die Gefühle auf höherer Ebene vermitteln, gestört. Wenn nicht aufgrund eines pränatalen Traumas die Nervenverbindungen zwischen Gefühl und Verstand gestört wären, könnte ein Mangel an Körperkontakt und Zuwendung nach der Geburt nicht solch verheerende Folgen haben, (vgl.:S.256). 

Weiter aufgeklärt wird man über die Zusammenhänge vorgeburtlicher Schwierigkeiten in Bezug auf das Hyperaktivitätssyndrom und auf Alzheimer sowie schwere Depressionen, um im vierten Teil einen Entwurf einer neuen Gefühltherapie vorgestellt zu bekommen und sich schließlich zum Schluss in das Manifest für eine neue Psychotherapie zu vertiefen, wonach biologische Wahrheit primäre Bedeutung haben und eingeprägte Gefühle nicht durch Gedanken beeinfluss werden können, jedoch Gefühle sehr wohl ihrerseits Gedanken zu beeinflussen vermögen und dies auch tun, (vgl.: S.328).

 Empfehlenswert.

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