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Rezension:Machen Sie sich bitte frei: Entdecken Sie Ihre Furchtlosigkeit (Gebundene Ausgabe)

Der Psychoanalytiker Uwe Böschemeyer, dem es in seiner Arbeit um Werteimagination und die an Werte orientierte Persönlichkeitsbildung geht, ist Begründer des Hamburger Institutes für Logotherapie. Der Autor erwarb bereits 1975 bei Prof. Viktor Frankl sein Zertifikat in Logotherapie und Existenzanalyse. Frankels Methodik geht von der Annahme aus, dass der Mensch existentiell auf Sinn ausgerichtet ist und nicht erfülltes Sinnerleben zu psychischen Krankheiten führen kann sowie psychische Erkrankungen von einem eingeschränkten individuellen Sinnbezug begleitet werden, (vgl. hierzu Wíkípedía).

Böschemeyer nun verdeutlicht in diesem Buch, dass jede konkrete Vergegenwärtigung persönlicher Probleme und Schwierigkeiten uns verdeutlicht, was zu tun ist, um davon frei werden zu können und dabei das Zulassen subjektiv empfundener Wahrheiten ein mehr an Freiheit bedeutet.

Freiheit benötigt nach Ansicht des Autors etwas, worauf sie sich ausrichten kann, etwas Wertvolles, wenn sie sich als Freiheit erweisen soll. Sie bedeutet für Böschemeyer vor Problemen, die sich uns in den Weg stellen, nicht zu kapitulieren, sondern alles daran zu setzen, um diese zu verändern, zu lösen und zu überwinden. Freiheit ist für ihn die Kraft, die uns erlaubt, zwar nicht alle, aber manche Grenzen, die unseren Lebensraum einengen, auszuweiten, aber sie ist auch die Kraft, die uns erlaubt, unsere Einstellung so zu verändern, dass wir mit ihr leben können. Daraus ergibt sich für den Autor, dass Freiheit letztlich Freude am Leben bedeutet und genau zu dieser, versucht er dem Leser durch sein Buch zu verhelfen.


Dass uns Freiheit nicht geschenkt wird, sondern dass wir uns diese holen müssen, ist leider nicht allen Menschen bewusst. Wir müssen also nach den Zugängen von Freiheit suchen. Der Autor zeigt wie man einen freieren Umgang mit sich selbst erhält und stellt diesbezüglich Fragen, deren Beantwortung zum Bewusstwerden der eigenen Barrieren führt. Beispiel: "Kann es sein, dass Ihnen der alte Schmerz noch immer Energie raubt?"( Zitat. S.33). Wer kann hier in allen Beziehungen schon unumwunden mit einem Nein antworten?


Böschemeyer zeigt wie man vom Sog der Vergangenheit frei wird und was man tun kann, dass die alten Bilder keine Macht mehr über uns haben werden. Der Autor hebt hervor, dass zu den schwierigsten Aufgaben im Leben zählt, sich von seiner Vergangenheit zu verabschieden und sich mit dieser auszusöhnen. Nur wenn wir diese Aufgabe gemeistert haben, können wir frei und geistesgegenwärtig leben. Wir müssen es also schaffen, schmerzhafte Erinnerungen abzustreifen oder die beglückende Vergangenheit in Dankbarkeit zurückzulassen, (vgl.:S.40).


Welche Möglichkeiten sich für uns auftun, wenn wir uns von der belastenden Vergangenheit befreien, listet Böschemeyer für den Leser vielversprechend auf. Ich zitiere: "Wir lebten nicht mehr in verschiedenen Zeiten. Wir lebten im hier und jetzt. Wir nutzten die Gunst der Stunde und die damit verbundenen Möglichkeiten. Wir wären gesammelt. Wir wären bei der Sache. Wir wären nicht gespalten. Wir wären mit uns eins. Wir wären bei uns selbst. Wir könnten zu uns stehen. Wir fühlten uns für uns zuständig. Wir wären frei für unser Leben. Wir wären frei auch für andere. Wir lebten in der Zeit."(Zitat.: S. 40).



Der Autor rät im Hinblick der Gefühle, die uns an die Vergangenheit binden, sich bei einem Mitmenschen auszusprechen, weil unser Unbewusstes, das unser gelebtes Leben gespeichert hat, nichts vergisst, bis es hinreichend zur Kenntnis genommen wird, (vgl.: S.41).

Eigenverantwortlichkeit ist ein Muss für die Freiheit und es ist auch notwendig, auf das Schuldverschiebespiel zu verzichten.

"Werteimaginationen", den Begriff, den ich eingangs bereits erwähnte, sind bewusste innere Wanderungen in die unbewusste Welt, in dem spezifische menschliche Werte, wie etwa Freiheit, Liebe, die Hoffnung geboren werden, (vgl. S.: 48). Der Autor erläutert, was auf seelischer Ebene geschieht und zwar im Hinblick auf Lebensbejahung und Lebensverneinung und nennt in diesem Zusammenhang die personifizierte Lebensverneinung den "Inneren Gegenspieler". Dabei handelt es sich um den abgespaltenen destruktiv-aggressiven Triebbereich. Der Autor beschreibt in der Folge die beiden inneren Großmächte. Dieses Kapitel sollte man genau lesen, um zu verstehen, was in unserem Inneren geschieht.

Böschemeyer macht klar, welche Möglichkeiten wir haben, wenn wir in einer Werteimagination erleben, dass wir seinen destruktiven Strebungen nicht ausgeliefert zu sein brauchen. Werteimaginationen können insofern äußerst hilfreich sein, hin zu dem, wir wollen. Die Entscheidung jedoch, ob man die Veränderung auch wirklich will, ist und bleibt eine Angelegenheit der ureigenen Freiheit, ( vgl.: S. 55).

Was es nun heißt, seinen eigenen Weg zu gehen, erläutert der Autor zunächst auf allgemeiner Ebene und führt dann auch ein Beispiel an. Der Leser erfährt, was es bedeutet, unabhängig vom Urteil anderer zu sein, frei zu werden trotz Ungerechtigkeit und schließlich auch freier gegenüber unseren Mitmenschen zu werden.

Böschemeyer schreibt im Zusammenhang mit seinem Anliegen auch über Resilienz und den Fähigkeiten sich verändern zu können sowie offen zu bleiben für das, was kommt. Er vergisst nicht daran zu erinnern, dass auch die Liebe frei macht, zeigt, wie man frei wird von Lebensangst und listet anhand von zwei Selbsterfahrungskursen eine Fülle von Fragen auf, die es sich lohnt zu beantworten, um sich für die eigene Freiheit zu öffnen.

Sehr wichtig auch sind die autosuggestiven Sätze im Buch, weil sie uns innerlich stärken. Wie im Talmud bereits gesagt, sind Gedanken Mächte, mit denen man voll Achtsamkeit umgehen sollte, damit sie hilfreich für uns sind.
Dieses Buch empfehle ich sehr gerne. Es ist tatsächlich erkenntniserweiternd und verhilft dem Leser zu mehr Freiheit. 

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