Autor dieses Buches ist Prof. Dr. Alain Badiou. Der studierte Philosoph und Mathematiker lehrt Philosophie an der École normale supérieure. Übersetzt wurde das Werk von Tobias Haberkorn.
Der vorliegenden Text ist "ein Manifest gegen die kapitalistische Geschichtslosigkeit, ein Plädoyer für ein Leben jenseits des ideologischen Konsumzwangs und ein Kompass für all jene, die in unserer immerjungen Gesellschaft die Orientierung verloren haben."
Das Manifest ist in drei Abschnitte gegliedert:
Jungsein heute: Sinn und Nicht-Sinn
Über das gegenwärtige Werden der Söhne
Über das gegenwärtige Werden der Töchter
Wie der Philosoph schreibt, hat Sokrates und Platon bereits den verderblichen Charakter der Macht verurteilt. Die Macht des Konsums verdirbt heute junge Menschen auf die Weise, dass sie nicht reifen können.
Badiou reflektiert das "wahre Leben", weil dieses das eigentliche Thema der Philosophie sei. Ein Leben, das sich auf den gnadenlosen Kampf um Macht und Geld reduziert, sei ein unwahres, vergeudetes Leben. Dies den jungen Menschen zu vermitteln, bedeutet, sie vom Konsumzwang zu befreien.
Junge Menschen seien ohne es zu wissen, nicht selten mit zwei gegensätzlichen Richtungen konfrontiert. Diese vermischten sich häufig oder wiedersprechen einander. Der Philosoph fasst die beiden Versuchungen wie folgt zusammen: Einerseits sehnt man sich danach, das eigene Leben zu verbrennen und möchte dem nihilistischen Grund der Unmittelbarkeit huldigen, andererseits geht es um Erfolg, Beruf und Geld.
Der Kapitalismus habe bewirkt, dass die meisten Menschen unreif blieben und Weisheit im Alter kein anstrebenswertes Ziel mehr sei. Der Preis, den die Gesellschaft zahlt, wenn Reifeprozesse verhindert werden, ist hoch, denn es werden sich immer weniger Menschen finden, die Verantwortung übernehmen. Mangel an Verantwortung ist das Hauptproblem unserer Zeit.
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