Dieses Buch des Pädagogen und Sachbuchautors Heinz-Peter Röhr befasst sich mit spiritueller Heilung und damit wie man mittels Selbstheilungskräften Krankheiten überwinden kann. Bereits Platon stellte fest "Willst du den Körper heilen, musst du zuerst die Seele heilen" und genau um diesen Ansatz geht es.
Der Glaube sei für den Heilungsprozess von zentraler Bedeutung und Placebos seien der Beweis, dass der Geist Materie verändern könne. Wissen müsse man, dass die Selbstheilungskräfte durch Stress, Unzufriedenheit, Pessimismus, Leid, Schuld und Angst gestört werden. Von daher sei Optimismus so wichtig für den Heilungsprozess.
Der Autor schreibt über das Grundbedürfnis nach Transzendenz sehr erhellend, auch über Schuldgefühle, die krank machen, schreibt darüber, weshalb es wichtig ist, die Liebe Gottes erfahr- und fühlbar werden zu lassen und wie man den inneren Heiler weckt. Dieses setzt das Bitten um Heilung voraus.
Ein großes Thema im Buch ist der Befreiung aus dem Gefängnis der Kindheit gewidmet. Hier geht es um die Punkte: Das Kind als Partnerersatz, narzisstischer Missbrauch, der Terror des Leids und Misshandlung. All dies belaste das Selbstwertgefühl und die Selbstliebe.
Es werden eine Reihe destruktiver Programme zur Sprache gebracht. Hier beispielsweise: sich von Kind an als Verlierer zu fühlen, Zurückweisungen, Verletzungen, Kränkungen und Vernachlässigungen.
Wer diese geheimen Programme mit sich herumschleppe, könne beispielweise leicht zu einem Spieler werden. Weshalb das so ist, wird gut erläutert.
Gezeigt wird, welche typischen Gegenprogramme eingesetzt werden, um die geheimen Programme zu relativieren, aber auch, welche neuen Programme möglich sind, um das Selbstwertgefühl tatsächlich zu stärken. Wichtig sei zu erkennen, dass man unschuldig an den eigenen destruktiven Programmen aus der Kindheit ist, jedoch dennoch Verantwortung für die inneren Programme habe.
Weiter zeigt der Autor, wodurch Selbstheilungskräfte blockiert werden. Wichtig sei, eine Krankheit zunächst anzunehmen, wenn man sie loswerden wolle. Erläutert wird auch, weshalb Optimismus von zentraler Bedeutung sei und weshalb fast immer bei Pessimisten ein mangelndes Selbstwertgefühl feststellbar sei. Neben Pessimismus schwäche auch Einsamkeit das Immunsystem. Zudem sei Stress ein Feind der Selbstheilungskräfte. Sie würden durch ihn blockiert.
Selbstabwertung sei Gift für die Gesundheit, hingegen könne Spiritualität die Selbstheilungskräfte verstärken. Die stärksten Faktoren für Glück sind erlebte Wertschätzung und das Gefühl, nicht ausgebeutet zu werden.
Dies uns vieles mehr wird im Buch ausgiebig reflektiert und hilft dabei, zu gesunden, wenn wir erkrankt sind. Bewusstmachen und versuchen, sich spirituellen Wegen zu öffnen, scheint mir sinnstiftend zu sein. Neue Möglichkeiten einzuüben, ist bei allem wichtig.
Sehr empfehlenswert
Helga König