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Rezension:Tango Vitale: Von Schicksalsschlägen und anderen glücklichen Umständen (Broschiert)

Dr. Eva Wlodarek gilt als eine der renommiertesten Psychologinnen in unserem Lande. In ihrem Buch befasst sie sich ausführlich mit dem sogenannten Schicksal und hier mit seinen Eigenschaften und Bausteinen. Sie zeigt wie man das Schicksal meistert und sogar günstig beeinflussen kann.


Zunächst betrachtet sie die wichtigsten Erscheinungsformen des Schicksals und weist auf historische Beispiele hin, wonach das allgemeine Schicksal das individuelle mit sich reißt, das Schicksal grausam zufällig aber durchaus in Gefahr zu retten im Stande ist und sogar Geschenke verteilt. Interessant ist, dass das Schicksal durch unerwartete Ereignisse nicht selten dafür sorgt, dass Menschen an diejenige Lebensaufgabe herangeführt werden, für die sie die besten Voraussetzungen mitbringen.

Nach Ansicht Dr. Wlodareks können wir mit dem Schicksal Tango tanzen und das Besondere daran ist, das ständig wechselt, wer führt. Entscheidend sei, dass wir genau wissen, wann wir dran sind.

Die Autorin befasst sich u.a. im Buch mit der Magie des Schicksals und hier mit dem Phänomen der Synchronizität. Dabei scheint es charakteristisch zu sein, dass sie uns speziell bei der Erfüllung unserer Bedürfnisse und Herzenswünsche zur Hilfe kommt. So bringt sie uns beispielweise genau das, was wir zu einem bestimmten Zeitpunkt gerade benötigen. Allerdings lässt sich Synchronizität nicht erzwingen, aber durch bestimmte Verhaltensweisen mitunter hervorlocken. Am wirkungsvollsten sollen dabei Gelassenheit, Intuition und Aufmerksamkeit sein, (vgl.: S.34).


Dr. Wlodarek zeigt wie man gelassen bleibt, aufmerksam ist und auch wie man Intuition entwickeln kann. Das ist u.a. möglich, indem man lernt in Metaphern zu denken, Körperimpulse wahrzunehmen und anderes mehr.

Die Autorin verschweigt keineswegs, dass es eine dunkle Seite der Magie gibt und Intuition auch im Falle einer Synchronizität oder Koinzidenz mit negativer Auswirkung eine Rolle spielen kann, in Form von Vorahnungen auf ein unerwartetes Ereignis. Die Psychologin schreibt von den Gesetzen des Schicksals, vom Gesetz des Wandels und dem der Ursache und Wirkung als auch dem Gesetz der Resonanz und lässt dabei nicht unerwähnt, dass unsere Sicht der Dinge unser Verhalten bestimmt. Dies führt dazu, dass wir in unserer eigenen Umgebung das aktivieren, was in uns ist. Insofern ist die Umwelt unser Spiegel.


Man erfährt in der Folge, wie Menschen sich im Einzelnen verhalten, z.B. wenn sie zu der Personengruppe zählen, die hohe Verträglichkeitswerte besitzen.


Die Autorin verdeutlicht, dass man seinen Neigungen nachgehen soll, weil es erfolgreicher macht, wenn man seine Talente auslebt. Sie nennt dabei die Kriterien für Talent und lässt den Leser wissen, dass man trotz Talent stets etwa 10 Jahre benötigt, um in einem bestimmten Bereich exzellent zu werden und in Ranglisten einen oberen Platz zu erreichen, wenn es mit rechten Dingen zugeht. Das wurde in Studien über Schachspieler herausgefunden und gilt immer, nicht nur für Schachweltmeisterschaften, so die Psychologin,(mehr dazu: S. 85ff). Um nicht kurz vor dem Ziel schlapp zu machen, nennt die Autorin eine Fülle positiver Folgen, die eintreten, wenn man durchhält. Diese Folgen sollte man sich zur Motivation stets vor Augen führen.


Wie man Schicksalsschläge meistert, wird auch thematisiert und die Phasen des Nicht-Wahrhaben-Wollens, die Phase der aufbrechenden Gefühle, der Anpassung und der Neuorientierung erörtert. Es ist wichtig, sein Schicksal anzunehmen und einen Sinn darin zu erkennen, um ihm nicht länger emotional ausgeliefert zu sein.
Dr. Wlodarek schreibt auch darüber, dass man seiner Intuition vertrauen soll und listet Signale für Gefahr auf. Was dort zu lesen ist, sollte man sich immer wieder bewusst machen. Man hüte sich davor, sich in irgendeiner Form dominieren zu lassen. So gilt die Faustregel: Über ein Nein wird nicht verhandelt. Wer Verhandlungen zulässt, erteilt dem anderen die Erlaubnis, in auch in anderen Dingen unter Kontrolle zu bringen, (vgl.: S.124).


Man liest, welche Möglichkeiten es gibt, das Schicksal zu beeinflussen und hier auch von sich selbsterfüllenden Prophezeiungen als Endlosschleife und lernt diesen Teufelskreis zu durchbrechen, indem man negative Sichtweisen ändert und zunächst ihre Ursachen erkennt.


Des Weiteren lernt man die Eigenschaften von Glückspilzen kennen, die neben einer guten Intuition und positiver Einstellungen, im Sinne von sich selbsterfüllender Prophezeiungen, vor allem Offenheit für andere Menschen und neue Erfahrungen besitzen.


Man hat Gelegenheit anhand eines Tests auszukundschaften, ob man bereits ein Glückspilz ist oder noch diesbezüglich üben muss.

Freundlichkeit ist ein guter Weg in die richtige Richtung. Die positive Energie, die man auf diese Weise verbreitet, wirkt sich beim Tango mit dem Schicksal gewiss nicht negativ aus.

Ach ja, vom günstigen Augenblick ist auch noch die Rede. Solche Augenblicke sollte man aus Angst niemals verpassen. Mitunter dauert es lange bis ein Zeitfenster aufgeht, dann aber heißt, es kurz entschlossen zu handeln und sich auf seine Intuition zu verlassen.

Empfehlenswert.
 
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Rezension: Die Macht der Disziplin: Wie wir unseren Willen trainieren können (Gebundene Ausgabe)

Die Autoren dieses Buches sind Prof Dr. Roy F. Baumeister, einer der international bekanntesten Psychologen und John Tierney, Wirtschaftsjournalist bei der New York Times.


Gleich in der Einleitung erfährt man, dass viele unserer persönlichen und gesellschaftlichen Probleme mit mangelnder Selbstdisziplin zusammenhängen. Die Autoren zählen auf: zwanghafter Konsum, Verschuldung, Gewalt, schlechte, schulische Leistungen, mangelnde Produktivität am Arbeitsplatz, Alkohol- und Drogenmissbrauch, ungesunder Ernährung, mangelnde sportliche Betätigung, chronische Angst, Jähzorn etc. (vgl.: S.8) Mangelnde Selbstdisziplin sei die Ursache des verschiedensten persönlichen Traumata und insofern ist es nicht verwunderlich, dass wir pro Tag zwischen drei bis vier Stunden damit zubringen, Versuchungen zu widerstehen.


Am Arbeitsplatz werden Führungskräfte mit ausgeprägter Selbstdisziplin von ihren Mitarbeitern und Kollegen besser bewertet. Offenbar knüpfen Menschen mit größerer Selbstdisziplin stabilere und befriedigendere Beziehungen als andere Menschen. Sie offenbaren mehr Empathie und sind eher in der Lage, Dinge aus der Sicht des anderen zu sehen. Zudem neigen selbstdisziplinierte Menschen weniger zu Angst, Depressionen, Paranoia, Psychosen, zwanghaften Verhaltensweisen, Alkoholproblemen und anderen psychischen Leiden. Auch sollen disziplinierte Menschen seltener mit Ärger reagieren und falls doch, werden sie seltener aggressiv, weder verbal, noch physisch, (vgl.: S. 19).

Selbstdisziplin setzt Willenskraft voraus und diese lässt sich offenbar trainieren wie ein Muskel. Im vorliegenden Buch zeigen die Autoren wie man seinen Willen trainiert. Sich mit einem solchen Training zu beschäftigen, ist gewiss nicht nachteilig, denn Selbstdisziplin ist für ein erfolgreiches Leben vielleicht noch wichtiger als eine hohe Intelligenz.


Nicht jedem wird der Inhalt des Buches schmecken, denn es ist ein Text, der Ausreden nicht akzeptiert, der uns alle mit unseren persönlichen Schräglagen und deren Folgen auf uns selbst zurückwirft und uns Dinge abverlangt, die unserer Bequemlichkeit nicht gefallen werden. Selbstdisziplin begreife ich als Tochter einer Preußin schon immer als unumgänglich. In meinen Augen vereinfacht sie das Leben. Nur sie macht uns stark und lässt uns schwierige Situationen meistern. Die Autoren sagen mir also nichts Neues und ich weiß aus Erfahrung, dass sie mit ihren Untersuchungsergebnissen ins Schwarze getroffen haben, auch damit, wenn sie sagen, dass man seinen Willen trainieren kann. Es funktioniert und es macht Spaß, sich mehr abzuverlangen als anderen. Selbstbeherrschung klappt m.E. nur, wenn man seinem Ego nicht zu viel Raum schenkt, denn das gefräßige Ego ist der fiese Schweinhund, der uns ständig in Versuchung zu führen sucht und uns aus dem Gleichgewicht, das uns die Disziplin schenkt, heraushebeln möchte. Ihm gilt es unseren Willen entgegenzusetzten.

Empfehlenswert.


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