Der Psychotherapeut Emile Coué (1857- 1926) beschrieb als Erster die Methode der Autosuggestion. Jährlich kamen mehrere zehntausend Hilfesuchende zu ihm, denen er in seinen zweistündigen unentgeltlichen Sitzungen half, ihr Welt-, Lebens- und Selbstbild so umzukehren, dass sie die Kraft des Geistes und der Selbstbeeinflussung erkannten und ihre Heilung als auch Besserung selbst in die Hand nahmen.
Neben den wichtigsten Originaltexten des Psychotherapeuten, warten ein Beitrag von Fritz Schwarz, einfache Entspannungsübungen von Shirly Trickett und ein Nachwort von Franz Josef Neffe auf die Leser.
Eingangs erfährt man Näheres über das Bewusste und das Unbewusste. Hier hält Coué fest, dass das Unbewusste nicht nur die Funktionen unseres Organismus, sondern auch die Ausführung all unserer Handlungen, ungeachtet ihrer Art, beherrsche. Man nenne dies Vorstellungskraft, die stets zum Handeln treibe, sogar gegen unseren Willen.
Coué erläutert in der Folge die Begriffe Suggestion und Autosuggestion und schreibt darüber, wie man Autosuggestion durchführt bzw. anwendet. Den Begriff Autosuggestion definiert er wie folgt: "Einfluss der Vorstellungskraft auf die seelische und körperliche Verfassung des Menschen." So sind nach Coué nervlich bedingte Erschöpfungszustände, Stottern, Phobien und bestimmte Lähmungszustände das Ergebnis des Einwirkens des Unterbewussten auf die seelische und körperliche Verfassung. Das Unterbewusste könne allerdings auch die Heilung von seelischen und körperlichen Leiden bewirken. Die Vorstellungskraft könne gelenkt werden. Dies zu vermitteln, sieht er als seine Aufgabe.
Der Autor zeigt sehr überzeugend anhand von Fällen Heilung durch Suggestion. Die eingebundenen Aufzeichnungen von Sitzungen seitens seiner Ehefrau sind auch sehr erhellend und verdeutlichen wie überzeugend er sein Thema vermitteln konnte und weshalb so viele Menschen zu seinen Vorträgen pilgerten.
Die Gedanken und Anweisungen von Emile Coué, die in einem speziellen Kapitel zusammengeführt sind, sollte man sich zu Herzen nehmen. Hier auch schreibt er: "Der Schlüssel zu meiner Methode liegt im Wissen von der Überlegenheit und Vorstellungskraft über den Willen. Wenn beide in die gleiche Richtung gehen, wenn man sagt "Ich will, ich kann", so ist das hervorragend; im anderen Fall aber siegt immer die Vorstellungskraft über den Willen."
Zu lernen, das Unbewusste zu steuern, bedeutet sich selbst zu steuern, sagt Coué. Wer dies verstanden hat, wird fortan denken "Ich kann" und niemals "Ich kann es nicht".
Zur Ausübung der Autosuggestion nach Coué erfährt man auch Näheres und zwar in Form von formulierten Aufgaben, die sehr zum Nachdenken und Handeln anregen.
Coués Credo kann man mit den Worten zusammenfassen: "Gesundheit entspringt Gesunddenken", alles scheint dem Gesetz der Resonanz zu folgen, kurzum unsere Gedanken bestimmen unsere Realität.
Einfach ausprobieren.
Sehr lesenswert!
Helga König
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