Dr. #Michael_Schmidt_Salomon ist freischaffender Philosoph und Schriftsteller, darüber hinaus ist er Vorstandssprecher der #Giordano_Bruno_Stiftung.
Der Untertitel seines neuen Werkes macht deutlich, worum es ihm hier geht. Er stellt seine #Philosophie_der_Gelassenheit vor und das geschieht in 8 Lektionen.
Im Vorwort lässt der Autor seine Leser wissen, dass er im vorliegenden Buch auf vieles zurückgreife, was er in den vergangenen 25 Jahren geschrieben habe. Die 8 Lektionen hat er in Dialogform verfasst. Er möchte in den Lektionen nicht nur Wissen vermitteln, sondern dazu ermuntern, dieses Wissen im Alltag anzuwenden, damit wir die innere Wahrnehmung und gegebenenfalls auch unser Verhalten ändern können.
Schmidt –Salomon reflektiert zunächst die #Scham und deren Kehrseite, den #Stolz, wobei sich hinter diesem nicht selten ein tief sitzendes #Minderwertigkeitsgefühl verberge. Scham bringe rasch #Neid und Stolz nicht weniger rasch #Überheblichkeit hervor. Das Wechselspiel von Überheblichkeit und Demütigung sei so lange nicht überwindbar, solange wir an den althergebrachten Überzeugungen festhielten, wonach wir zu Recht stolz auf eigene Leistungen sein könnten und uns zu Recht schämen müssten, wenn wir diese Leistungen nicht erbrächten. Schaue man genauer hin, so werde klar, dass Erfolge und auch Misserfolge keineswegs in unserem Selbst zu finden seien, sondern "in einem chaotischen Netzwerk von Milliarden und Abermilliarden Faktoren, über die wir keine Kontrolle haben."
Wenn man diese kausalen Zusammenhänge in ihrer Tiefendimension begriffen habe- #Albert_Einstein hatte es-, nehme es viel von der Dramatik, die man normalerweise erlebt, wenn man an einer Sache scheitert. Insgesamt sollte jeder begreifen lernen, dass man nur der sein kann, der man aufgrund seiner Anlagen und Erfahrungen sein muss. Selbst #Leistungsbereitschaft, #Selbstdisziplin und #Frustrationstoleranz fallen nicht vom Himmel, sondern seien auf unendlich viele Faktoren zurückzuführen, die man sich nicht ausgesucht habe.
Der Autor macht begreifbar, dass man sein Ich nicht so furchtbar ernst nehmen solle, wie dies gemeinhin geschehe. Er hinterfragt, ob es für unser subjektives Freiheitsempfinden tatsächlich von elementarer Bedeutung sei, dass wir an dem Glauben festhalten, unser Ich, unser Selbst und unser Wille sei nicht durch klar benennbare Ursachen bestimmt. Ganz allmählich lernt man im Laufe der Lektionen Abschied zu nehmen von der Idee des ursachenfreien Willens und zu begreifen, dass die ursächliche Bedingtheit unseres Willens ganz neue Freiräume eröffnet. Weshalb das so ist, wird in der 3. Lektion erläutert. Hier geht es um die Kunst des Vergebens. Hier auch wird die Einsteinsche Sichtweise der Trumpschen Perspektive gegenübergestellt und gezeigt, weshalb ein Mensch mit grandiosem Selbstbild seine Welt in Freunde und Feinde einteilt und weshalb es ihm so schwer fällt zu vergeben. #Vergeltungsdrang beruhe stets auf #Geltungsdrang.
Wenn man begriffen hat, dass Menschen in ihrem Tun oft nicht anders können als sie agieren, hört man auf über moralische Schuld zu reden und ist interessiert daran, dass dazugelernt wird, um unakzeptables Tun in Zukunft zu vermeiden. Wer vergibt- sagt keineswegs Nein zur gesetzlich bedingten Bestrafung eines Täters- sondern vergibt im ethischen Sinne, was ihn aus der Opferrolle befreit und dazu führt, dass er traumatische Ereignisse besser verarbeiten kann.
Michael Schmidt-Salomon schreibt über das Nazi-Opfer #Eva_Kor und über den hessischen Generalstaatsanwalt #Fritz_Bauer, um zu zeigen, wozu Vergebung führen kann. Ursachenforschung ist stets der klügste Weg, um zukünftig Verbrechen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang bin ich schon jetzt neugierig auf die Lektüre "Erziehung prägt Gesinnung" von Herbert Renz-Polster, die heute mit der Post ankam.
Nimmt man Abschied vom moralischen Denken und bewegt sich zum ethischen hin, ist man auf der Zielgerade. "Ethik" definiert der Autor "als kritische Reflektion der gelebten Sittlichkeit". Wer aufhört zu werten und über faire Konfliktlösungen nachdenkt, wird im "Zeitalter des Empörialismus“ sich dem Teufelskreis des parteiischen Lagerdenkens entziehen und sich - wie von Zauberhand- entspannen.
In den Folgelektionen wird nicht zuletzt über ein sinnvolles, glückliches und zufriedenstellendes Leben nachgedacht. Schmidt Salomon kommt zu dem Ergebnis, dass man hierzu drei Strategien verfolgen soll. Diese entnehmen sie den Kapitel 7, S. 17
Was noch? Man bemühe sich, lösungsorientiert zu denken, eine positiv-realistische Einstellung zu entwickeln und das Beste aus jeder Lage zu machen. Je mehr man bei allem von seinem Selbst lässt, umso eher wird man Gelassenheit entwickeln.
Maximal empfehlenswert
Helga König
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Entspannt euch!: Eine Philosophie der Gelassenheit
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