#Aristoteles, der Autor dieser Schriftensammlung, lebte vor 2400 Jahren in Griechenland. Er war zunächst Schüler und später Forscher sowie Dozent an Platons Philosophieschule. Dort übernahm er wichtige Grundzüge von Platons Denken, wobei seine Schriften weitaus mehr den Dissens mit Platon betonen und diesen für zahlreiche Thesen kritisieren.
Aristoteles studierte und lehrte insgesamt zwanzig Jahre lang an Platons Philosophieschule, der sogenannten Akademie. Mehr über sein Leben erfährt man in der Einleitung. Ich möchte die Skizzierung seiner Vita hier allerdings nicht verkürzt wiedergeben, sondern nur darauf hinweisen.
Das wichtigste Werk dieses Philosophen ist die "#Nikomachische Ethik". Es stellt eines der essentiellsten Werke der abendländischen Ethik und Moralphilosophie dar. In diesem Werk entwickelt Aristoteles die Auffassung, dass wir Menschen nach einem glücklichen Leben streben und dieses glückliche Leben (#eudaimonia) in der Betätigung bestimmter seelischer Vorzüge oder Tugenden bestehe.
Charakterzüge haben demnach einen großen Einfluss auf das Gelingen unserer Handlungen, auf unsere gefühlsmäßige, emotionale Verfassung und auf das Gelingen des Lebens grundsätzlich.
In Aristoteles Schrift "#Politik" analysiert er das Wesen des Staates. Dabei diskutiert er verschiedene Staatsverfassungen unter dem Gesichtspunkt, ob sie dazu geeignet sind, den eigentlichen Zweck des Staates zu erfüllen. Nach seiner Meinung leben die Menschen hauptsächlich zusammen, um ihr Überleben zu sichern und eine gewisse Freiheit von der Beschaffung lebensnotwendiger Dinge zu erlangen. Erst im Zustand der Autarkie, d.h. wenn die Menschen nicht mehr in der täglichen Sorge ums Überleben bestimmt sind, haben sie die Muse, so Aristoteles, nach einem guten, glücklichen Leben zu streben und die dafür erforderlichen Fähigkeiten und Charakterzüge herauszubilden.
Merke: Glück, Charakter und Staat sind bei diesem Philosophen unauflöslich miteinander verbunden.
Im vorliegenden Buch hat man Gelegenheit eine Auswahl von Texten aus der "Nikomachischen Ethik" und aus der Schrift "Politik" zu studieren.
Um sich mit den Texten vertraut zu machen, sollte man sich im Vorfeld allerdings mit einigen seiner Grundbegriffe befassen, die im vorliegenden Buch näher erläutert werden.
Wissenswertes erfährt man zu den Begriffen: "Das Gute", "Das höchste Gut", "Glück, glückliches Leben", "Lebensform", "Leistung/Werk", "Seele", "Vernunft", "Gutes Leben, Betätigung", "Vortrefflichkeit/Tugend", "Ethische Tugend/Charaktertugend", "(Charakter-) Eigenschaft", "Unbeherrschtheit", "Dianoetosche/intellektuelle Tugend", "Staat", "Muße".
Die Erläuterungen zu diesen Begriffen vereinfachen das Verstehen der Texte von Aristoteles, die zusätzlich im Vorfeld des jeweiligen Kapitels zu den Schriften nochmals erklärende Einschübe haben.
Mit all dem ausgerüstet, kann man sich sehr gut in das Denken dieses Philosophen einfinden und hat einen bemerkenswerten Erkenntnisgewinn durch die Lektüre des Buches.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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Glück, Staat und Charakter: Ein Lesebuch zur praktischen Philosophie (dtv bibliothek)
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