Der Autor dieses Buches ist Dr. W. Hugh Missildine. Er war Direktor des Children´s Mental Health Center in Columbus, Ohio. Dort entwickelte er seinen Ansatz zur Lösung emotionaler Probleme Erwachsener.
Das vorliegende Werk ist in drei Teile untergliedert und diese in diverse Kapitel.
Im ersten Teil geht es darum, dass die Leser ihr inneres Kind erkennen und akzeptieren. Erörtert wird u.a. weshalb unsere Gefühle uns manchmal im Weg stehen und weshalb unser Blick von der Vergangenheit getrübt ist. So versuche das "Kind von früher", uns Erwachsene dazu zu bringen, so zu leben, wie man "daheim" in der Kindheit gelebt habe. Deshalb auch werden gegenwärtige Umstände und Verhältnisse stets so hingebogen, dass sie dem ähneln, was sie in der Vergangenheit kannten.
Wie das innere Kind Einfluss auf das Leben des Erwachsenen nimmt, wird an Beispielen gezeigt aber auch, was geschieht, wenn dieses Kind gar das Ruder übernimmt.
Veranschaulicht wird, dass eine Liebesbeziehung grundsätzlich zwischen vier Personen geschlossen wird und zwar den beiden Erwachsenen, die sich in der Gegenwart begegnen und den beiden Kindern, die sich in ihrem eigenen Familienmilieu tummeln. Welche Konflikte auf diese Weise entstehen können, wird ausführlich dargestellt.
Im 2. Teil werden elterliche Einstellungen skizziert und welchen Einfluss diese noch heute auf uns haben. Zu Sprache gebracht werden:
Perfektionismus
Übertriebene Gängelung
Übertriebene Nachlässigkeit
Hypochondrie
Bestrafungseifer
Vernachlässigung
Ablehnung
Sexuelle Stimulierung
Stets werden Beispiele angeführt, die zeigen, wohin die elterlichen Einstellungen und Verhaltensmuster führen können, so etwa wenn man aufgrund von frühkindlicher Ablehnung in quälender Selbstisolation gefangen ist.
Ablehnung sei eine elterliche Einstellung, die dem Kind jegliche Akzeptanz verweigere; es werde als unerwünschte Last und Störenfaktor betrachtet und behandelt. Menschen, die als Kind abgelehnt wurden, seien rascher verletzt, verbittert und feindselig gestimmt und als Erwachsene sehr schnell gekränkt. Es gehe soweit, dass sie als Erwachsene bewusst die Erfahrung des Abgelehntwerdens herbeiführen, um das ängstliche Kind von einst zufriedenzustellen. Auf die Aussicht akzeptiert, gemocht und bejaht zu werden, reagieren solche vorgeschädigten Erwachsenen mit Unsicherheit und Nervosität. Alkoholismus kann übrigens ein Indiz für Ablehnung in der Kindheit sein.
Interessant auch, wie sich Vernachlässigung aber auch übertriebene Verwöhnung seitens der Eltern auswirkt.
Wie man neue Wege gehen kann und sich von den pathogenen Einstellungen, denen man als Kind ausgesetzt war und sich dann damit identifiziert hat, löst, wird auch dargelegt und zwar im 3. Teil.
Das Werk leistet einen sehr guten Beitrag, sich seelischer Belastungen aus seiner Kindheit bewusst zu werden, sie genau anzuschauen, um sie zu verarbeiten und konfliktfreier mit Dritten kommunizieren, vor allem auch leben zu können .
Sehr empfehlenswert
Helga König
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In dir lebt das Kind, das du warst: Seelische Belastungen bewältigen
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