Cornelia Schwarz ist u.a. NLP-Lehrtrainerin, Coach sowie Trainerin für Führungskräfte. Stephan Schwarz arbeitet als Psychologe, Pädagoge und NLP-Lehrtrainer. Er ist ausgebildet in der Transaktionsanalyse.
Im vorliegenden Buch erläutert das Autorenteam zunächst wie Psychospiele funktionieren, weil solche Spiele bei allen Beteiligten innere Leere erzeugen. Ursächlich hierfür ist der Moment, dass man seinen eigenen Emotionen nicht mehr traut, sich unwohl, unverstanden als auch überfordert fühlt und Dinge tut, die man an sich nicht tun wollte. In der Folge kann man so sehr neben sich stehen, dass man erschöpft ist, Angst hat oder ernsthaft krank wird.
Man erfährt zunächst wie solche Psychospiele funktionieren und weshalb es sich lohnt, aus ihnen auszusteigen. Bei diesen Spielen handelt es sich generell um destruktive Rollenspiele. Dabei kristallisieren sich drei spezifische Rollentypen heraus. Opfer, Retter und Verfolger. Diese drei Archetypen sind miteinander verbunden und bilden das Dramadreieck.
Skizziert wird die Ausgestaltung der einzelnen Rollen und nicht unerwähnt bleibt, dass im Verlauf des Spiels die Beteiligten die Rollen wechseln.
Die Muster dieser Psychospiele entstehen in der Kindheit, wenn Kinder zu wenig geliebt werden, bzw. ihnen Zuneigung vorenthalten wird. Dann nämlich fühlen sie sich übersehen, vernachlässigt und abgelehnt. Um dennoch Aufmerksamkeit zu erhalten, entwickeln diese Kinder auffällige Interaktionsmuster. Es handelt sich im Grunde um Verzweiflungstaten, deren Ziel irgendeine Form von Nähe ist.
Man lernt diese Psychospiele zu durchschauen und zwar durch Selbsterkenntnis und mittels acht Aufgaben, die es zu lösen gilt, um aus dem Dramaspiel auszusteigen. Wer Psychospiele spielt, verfügt über kein Einfühlungsvermögen, sondern möchte Beziehungen kontrollieren bzw. steuern. Wer aufgrund von Dramaspielen manipuliert oder manipulieren lässt, leidet unter unverarbeiteten Gefühlen. Versagensängste, Minderwertigkeitsgefühle und dergleichen spielen eine entscheidende Rolle. Offenbar werden Ängste schon früh gespeichert und formen negative Verhaltensmuster. Die gute Nachricht: Bearbeitete Ängste verlieren ihre Macht.
An sehr gut nachvollziehbaren Beispielen wird gezeigt wie man Psychospiele überwindet und dramafreie Interaktion möglich wird. Sobald man beginnt, den eigenen positiven Kern zu stärken, ist man für dramaorientierte Menschen nicht mehr interessant. Wer dramafrei agiert, übernimmt Verantwortung, lässt sich nicht provozieren, bevormunden oder einschüchtern.
Gezeigt wird, wie man sein inneres Kind mit seinem Erwachsenen-Ich in Einklang bringt und welche Schritte uns davor bewahren, in ein Dramaspiel zu geraten. Sehr gut wird erläutert wie man aktiv ein Gespräch gestaltet, das dramafreies Kommunizieren zulässt.
Dann lernt man Opfer- Retter- und Verfolgerspiele und entsprechende Lösungsperspektiven kennen. Dies ist überaus erhellend. Spielgewinne und -verluste werden sehr gut aufgezeigt und die Taktiken werden bestens beleuchtet.
Damit das Ich zukünftig dramafrei bleibt, ist es notwendig, es zu stärken. Dramafreie Kommunikation basiert auf bewussten Haltungen, sich und anderen und dem Leben gegenüber. Hierzu liest man Wissenswertes zum Schluss des Buches.
Ganz wichtig sind klare Ansagen, denn durch diese lassen sich Missverständnisse vermeiden, aus denen Dramen oft resultieren.
Bestimmte Grundhaltungen sollte man kultivieren. Zu diesen zählt auch die ethische Disziplin und die Weisheit.
Alles in allem ein sehr empfehlenswertes Buch, das auf buddhistischem Wissen und psychologischen Coachingtechniken aufgebaut ist.
Helga König
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