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Rezension:Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out (Taschenbuch)

Die preisgekrönte Wissenschaftsjournalistin Christina Berndt ist die Autorin dieses aufschlussreichen Buches, das sich mit dem Geheimnis der psychischen Widerstandskraft auseinandersetzt.

Eine Studie ergab, dass psychische Krankheiten die Lebenserwartung stärker als alle anderen Leiden senken. Dabei stehen an erster Stelle bei den psychischen Erkrankungen Angststörungen. Generell kann gesagt werden, dass Frauen wohl eher an Depressionen, Panikattacken und Migräne leiden, während Männer alkoholerkrankt sind.

Gleich zu Beginn des Buches hat man Gelegenheit sich eines Stresstestes zu unterziehen und anschließend zu erfahren, wie es Menschen gelungen ist, aus den unterschiedlichsten Krisen herauszukommen. Dann erst geht die Autorin der Frage nach, was den Widerständigen im Alltag auszeichnet. Es wundert mich nicht, wenn die Heilpädagogin Monika Schumann aufgrund ihrer Beobachtungen festhält, dass bereits eine einzige enge Bindung so stark macht, dass viele negative Faktoren dadurch wieder wettgemacht werden, (vgl.:S.67). Dies deckt sich mit meinen Beobachtungen.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass starke Menschen letztlich nicht mit ihrem Schicksal hadern, sondern bereits sind, die damit verbundenen negativen Gefühle zu akzeptieren. Aus Selbstwirksamkeit, sprich dem Glauben an sich selbst, erwächst Selbstbewusstsein, eine wichtige Voraussetzung für Resilienz, jener Fähigkeit, die uns stark macht gegen Stress, Depression und Burn-out. Dass derjenige, der stark ist, sich selbst oft besonders gut kennt, sehe auch ich so. Meine Beobachtungen und Lebenserfahrungen stimmen in in allen Punkten mit dem überein, was ich von Berndt erfahre. Resiliente Menschen wissen nicht unbedingt wie sie bestimmte Situationen überstehen, doch sie verfügen über zahlreiche kognitive, emotionale und soziale Verhaltensweisen, mittels denen sie sich anpassen und funktionsfähig bleiben können, weil sie schon oft die Erfahrung machten, sich aus Schwierigkeiten stets wieder befreit zu haben.

Die Autorin listet auf, was stark und schwach macht. Es sind u.a. übrigens passiv-aggressive Reaktionen auf Probleme, die schwächen, während beispielsweise eine warme auf Akzeptanz beruhende Erziehung und positives Sozialverhalten die Resilienz stärken.

Man kann sich im Buch einem Selbsttest unterziehen, um zu überprüfen, wie resilient man ist und erfährt u.a., wie man psychische Stärke misst, wie man Kinder stark macht, auch wie man seine Charakterstärken trainiert und kann sich in die zehn Wege der Resilienz vertiefen.

Alles, was ich in diesem Buch erfahren habe, sehe ich genau so, weil es mit meiner Lebenserfahrung übereinstimmt. Das Wichtigste in punkto Resilienz ist m.E, dass man sich nicht auf Dritte verlässt, sondern sich um selbst kümmert. Man muss auf seine Fähigkeit vertrauen, Probleme lösen zu können, denn das Leben ist Problemlösen, sagte bereits Karl Popper nicht ohne Grund. Je mehr Probleme man im Leben gelöst hat, um so resilienter wird man. Bewusstes Problemlösen macht stärker aber keineswegs härter. Harte Menschen sind in der Regel sehr schwach, sehr angstgestört und sehr unbewusst. Das Buch könnte ihnen helfen, einen neuen Weg zu finden.

 Empfehlenswert.

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