Der Philosoph Wilhelm Schmid spürt in diesem Buch der Frage nach, wie die Liebe glücken kann. Sein Text, das möchte ich gleich vorweg schicken, ist kein intellektueller Spaziergang, sondern eine überaus differenzierte Betrachtung des Themas, wie ich sie in anderen Büchern über die Liebe bislang noch nicht gelesen habe.
Was ist Liebe? Eine vibrierende Intensität, Kräfte, die zuströmen und schwinden, Feuer, das entzündet wird und verglimmt, eine Flamme, die lichterloh brennt, bevor sie erlischt? Was geschieht, wenn man sich im Zustand der Liebe befindet?
Schmidt schreibt, dass die gängigen Deutungen der Liebe starke Gefühle füreinander sind, das dauerhafte Einsein, das wechselseitige Verständnis, die Treue, das gemeinsame Wachsen, die beiderseitige Bereitschaft, Schwierigkeiten durchzustehen, ohne die Beziehung in Frage zu stellen, auch die Gewissheit, sich in allen Lebenslagen aufeinander verlassen zu können,(vgl.S. 49). Doch auch andere Deutungen sind zulässig. Liebe kann zur Gewohnheit werden, sie kann durchaus auch noch bestehen, wenn man zeitweilig auf Sexualität verzichtet, auch wenn man kein großes Augenmerk auf die Treue legt und wenig Scheu vor Konflikten hat. Der Philosoph verdeutlicht, dass erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Liebe, ihre Energie und ihr Sinn endgültig entbehrt werden müssen, das Spiel von vorn beginnt und zwar mit der Sehnsucht nach Liebe, (vgl. S.49).
Der Kern jeder Interpretation von Liebe ist nach Schmid eine "implizite Idee von Liebe". Dabei handelt es sich um ein zunächst vages Verständnis und eine Art, in der jeweils vom Wort "Liebe" Gebrauch gemacht wird, die schließlich auf die zu Grunde liegende Idee schließen lässt, (vgl.S. 50). Individuellen Ideen und Begriffe sind wohl immer auch mit kulturellen vermengt, deren Wandlungen parallel zur Geschichte der Erfahrungen eine "Ideen- und Begriffsgeschichte der Liebe" hervorbringen, wie sie Helmut Kuhn es in "Liebe" thematisiert hat.
Schmid verdeutlicht u.a., dass der Begriff der Liebe als Beziehung der Zuwendung und Zuneigung so gefasst ist, dass er noch etwas sagt, jedoch nicht so viel, wie etwa in der romantischen Liebe und nicht so wenig, wie in der rein pragmatischen Beziehung, (vgl.: S.53).
Der Autor befasst sich u.a. im Hinblick auf die Liebe mit der Spannung zwischen Freiheit und Bindung, thematisiert in diesem Zusammenhang die Liebesbeziehung, die Beziehung der Freundschaft, die kooperative Beziehung, die funktionale Beziehung, die agonale Beziehung, die ausschließende Beziehung und die virtuelle Beziehung.
Ich fand Schmids Betrachtungen bezüglich virtueller Beziehungen sehr interessant. Er konstatiert zunächst, dass in einer Zeit der Funktionalität schon die geringe Bedingung, die Beziehungen dieser Art bieten, von Interesse sei. Allerdings erschwere die größtmögliche Freiheit der Beteiligten das Entstehen irgendwelcher Verbindlichkeiten. Virtuelle Beziehungen sind immer globale Beziehungen. Solche hat es zuvor noch nie gegeben. Es sind Gemeinschaften (Communities) entstanden, die beispielsweise an gemeinsamen Projekten wie Wikipedia arbeiten und Menschen finden weltweit einen Weg zueinander, der vormals nicht denkbar war. Aber ist es wirklich möglich sich virtuell zu lieben?
Man erfährt in der Folge Näheres von der Statik und der Dynamik von Beziehungen und auch etwas über die Bedeutung der Vorsicht in Liebesverbindungen. Bejahende Beziehungen der Liebe, der Freundschaft und der Kooperation benötigen als Grundlage Vertrauen, die gleichgültigen oder verneinenden Beziehungen der Funktionalität, der Auseinandersetzung und des Ausschlusses kommen ohne Misstrauen nicht aus, (vgl.: S.129). Das sehe ich auch so.
Vertrauen benötigt Geduld und Ausdauer. Das sollte jedem klar sein und das ist offenbar ein Problem in unserer schnelllebigen Welt, die Liebe so schwierig macht.
Schmid geht u.a. der Frage nach, ob Frauen die besseren Lebenskünstler sind und reflektiert in diesem Zusammenhang das Ernstnehmen des Bedürfnisses nach dem Sinn der Sinnlichkeit im Leben seitens von uns Frauen. Der Philosoph versucht die Frage zu beantworten, ob Männer sich neu erfinden müssen und stellt Fragen, die eine neue Selbstdefinition ermöglichen:
1. Was sind meine wichtigsten Beziehungen der Liebe und der Freundschaft, über die ich mich definieren möchte?
2. Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die fester Bestandteil meiner selbst bleiben sollen?
3. Was ist mein Traum, mein Glaube, mein bestimmter Weg und vielleicht mein Lebensziel, meine fixe Idee, meine Sehnsucht, die womöglich geschlechtsspezifisch geprägt ist?
4. Was sind die bestimmten Werte, die ich besonders schätzen und pflegen möchte und welcher Wert soll im Zweifelsfall Vorrang haben, wenn ich etwas zwischen Freiheit und Bindung, Risiko und Sicherheit, Konsequenz und Nachgiebigkeit beim Gebrauch von Macht wählen muss?
5. Welche besonderen Charakterzüge will ich stärken, die mir männlich (oder weiblich) erscheinen?
6. Was ist meine Angst, die einfach da ist, die Verletzungen, die ich erfahren habe, gar das Trauma, an dem das männliche (wie das weibliche) Selbst anhaltend leiden kann?
(vgl. hierzu die Seite 177 ff.. Hier werden diese Fragen Schmids ausführlich von ihm erläutert.)
Behandelt Schmid im ersten Teil des Buches das Thema "Von der Liebe und anderen Beziehungen", so befasst er sich im zweiten Teil mit "der Liebe der Liebenden". Hier geht er zunächst der Frage nach, ob das Leben erfüllter ist, wenn man alleine oder zu zweit lebt und reflektiert in der Folge die Frage, ob die Liebe ein Spiel sei und vertieft sich in den Gedanken des Bejahtwerdens durch die Liebe und den Auswirkungen dieses Angenommenseins. Hingabe und Hinnahme werden alsdann überdacht und hier hebt der Philosoph hervor, das die Kunst im richtigen Maß des Schenkens liegt. Beleuchtet werden auch die Widersprüche in der Liebe. Hier geht es u.a. um die Gründe und Abgründe der Eifersucht, um Ursachen für Verrat u.a.m..
Was heißt es, Glück in der Liebe zu haben? Wie verhält sich die "atmende Liebe"? Worum bemüht sie sich? Wie ist es um die Kunst der körperlichen Liebe bestellt? Auf Seite 283 habe ich einen Satz gelesen, den ich unbedingt zitieren möchte, weil ich ihn für überaus aussagekräftig in puncto Liebe halte und fast meine, dass er das Wesen der Liebe am besten zum Ausdruck bringt: "Lebbar wird die Liebe mit der Atmung zwischen Ekstase und Askese, zwischen willfähriger Lüsternheit und willentlicher Keuschheit, um zwischen den Extremen einer Dominanz des Eros, die jeden Logos auslöscht, und einer Dominanz des Logos, die jeden Eros vernichtet, einen gangbaren Weg zu finden."
Wilhelm Schmid spürt auch der seelischen Kunst des Liebens nach und weiß, dass Fühlen eine Möglichkeit ist, den unfassbaren Reichtum der Seele wahrzunehmen, und dass in der Liebe dieser Reichtum in anderem Maße fühlbar ist als in jeder anderen Beziehung. In seelischer Beziehung geht es darum, Liebe zu fühlen, deren Energie in anregenden, aufregenden und erregenden Gefühlen ihren Ausdruck findet, (vgl.: S.294).
Der Philosoph weiß, dass Menschen in Beziehungen gesunden, aber auch erkranken können und zwar dann, wenn die Energie blockiert. Sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen, finde ich sehr wichtig. Wichtig aber auch ist, sich Gedanken über die transzendente Kunst des Liebens zu machen, die in heutiger Zeit leider oft vernachlässigt wird.
Fragen der Macht bleiben in diesem Buch nicht ausgespart, wenn es um die Liebe geht, wobei zu der Idee der atmenden Liebe die Wechselseitigkeit der Machtausübung gehört. Die grundsätzliche Umkehrbarkeit der Macht ist ein Kennzeichen demokratischer Macht. Nur unter dieser kann Liebe dauerhaft gedeihen. Glückliche Liebesbeziehungen setzen das Prinzip der Fairness voraus. Das sollte jedem eingängig sein.
Und was ist, wenn die Liebe endet? Auch hier weiß Schmid Rat.
Beinahe hätte ich es vergessen: auf den Seiten 30ff, nachdem der Philosoph sich zuvor ausgiebig mit dem Phänomen des Sehnens befasst hat, wartet er mit einem kleinen Abriss über die Geschichte der Liebe auf und beschreibt die Sichtweisen in der Antike, im frühen Christentum, im Mittelalter, und der Renaissance, in der frühen Neuzeit, in der Frühromantik, der fortgeschrittenen Moderne und der anders modernen Zeit. Dabei vergisst er nicht die Geschichte aus Platons "Symposion" zu erwähnen, von den Menschen die einst Kugelwesen waren und die aufgrund ihres Hochmutes entzweit wurden. Seither suchen sich die jeweiligen Teile und hoffen auf erneutes Einssein, das sie nur in der Liebe erfahren können und das auch nur für Momente. Vielleicht ist die Sehnsucht letztlich die Strafe für vorangegangenen Hochmut.
Ein sehr erhellendes, empfehlenswertes Buch.
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Was ist Liebe? Eine vibrierende Intensität, Kräfte, die zuströmen und schwinden, Feuer, das entzündet wird und verglimmt, eine Flamme, die lichterloh brennt, bevor sie erlischt? Was geschieht, wenn man sich im Zustand der Liebe befindet?
Schmidt schreibt, dass die gängigen Deutungen der Liebe starke Gefühle füreinander sind, das dauerhafte Einsein, das wechselseitige Verständnis, die Treue, das gemeinsame Wachsen, die beiderseitige Bereitschaft, Schwierigkeiten durchzustehen, ohne die Beziehung in Frage zu stellen, auch die Gewissheit, sich in allen Lebenslagen aufeinander verlassen zu können,(vgl.S. 49). Doch auch andere Deutungen sind zulässig. Liebe kann zur Gewohnheit werden, sie kann durchaus auch noch bestehen, wenn man zeitweilig auf Sexualität verzichtet, auch wenn man kein großes Augenmerk auf die Treue legt und wenig Scheu vor Konflikten hat. Der Philosoph verdeutlicht, dass erst zu dem Zeitpunkt, wenn die Liebe, ihre Energie und ihr Sinn endgültig entbehrt werden müssen, das Spiel von vorn beginnt und zwar mit der Sehnsucht nach Liebe, (vgl. S.49).
Der Kern jeder Interpretation von Liebe ist nach Schmid eine "implizite Idee von Liebe". Dabei handelt es sich um ein zunächst vages Verständnis und eine Art, in der jeweils vom Wort "Liebe" Gebrauch gemacht wird, die schließlich auf die zu Grunde liegende Idee schließen lässt, (vgl.S. 50). Individuellen Ideen und Begriffe sind wohl immer auch mit kulturellen vermengt, deren Wandlungen parallel zur Geschichte der Erfahrungen eine "Ideen- und Begriffsgeschichte der Liebe" hervorbringen, wie sie Helmut Kuhn es in "Liebe" thematisiert hat.
Schmid verdeutlicht u.a., dass der Begriff der Liebe als Beziehung der Zuwendung und Zuneigung so gefasst ist, dass er noch etwas sagt, jedoch nicht so viel, wie etwa in der romantischen Liebe und nicht so wenig, wie in der rein pragmatischen Beziehung, (vgl.: S.53).
Der Autor befasst sich u.a. im Hinblick auf die Liebe mit der Spannung zwischen Freiheit und Bindung, thematisiert in diesem Zusammenhang die Liebesbeziehung, die Beziehung der Freundschaft, die kooperative Beziehung, die funktionale Beziehung, die agonale Beziehung, die ausschließende Beziehung und die virtuelle Beziehung.
Ich fand Schmids Betrachtungen bezüglich virtueller Beziehungen sehr interessant. Er konstatiert zunächst, dass in einer Zeit der Funktionalität schon die geringe Bedingung, die Beziehungen dieser Art bieten, von Interesse sei. Allerdings erschwere die größtmögliche Freiheit der Beteiligten das Entstehen irgendwelcher Verbindlichkeiten. Virtuelle Beziehungen sind immer globale Beziehungen. Solche hat es zuvor noch nie gegeben. Es sind Gemeinschaften (Communities) entstanden, die beispielsweise an gemeinsamen Projekten wie Wikipedia arbeiten und Menschen finden weltweit einen Weg zueinander, der vormals nicht denkbar war. Aber ist es wirklich möglich sich virtuell zu lieben?
Man erfährt in der Folge Näheres von der Statik und der Dynamik von Beziehungen und auch etwas über die Bedeutung der Vorsicht in Liebesverbindungen. Bejahende Beziehungen der Liebe, der Freundschaft und der Kooperation benötigen als Grundlage Vertrauen, die gleichgültigen oder verneinenden Beziehungen der Funktionalität, der Auseinandersetzung und des Ausschlusses kommen ohne Misstrauen nicht aus, (vgl.: S.129). Das sehe ich auch so.
Vertrauen benötigt Geduld und Ausdauer. Das sollte jedem klar sein und das ist offenbar ein Problem in unserer schnelllebigen Welt, die Liebe so schwierig macht.
Schmid geht u.a. der Frage nach, ob Frauen die besseren Lebenskünstler sind und reflektiert in diesem Zusammenhang das Ernstnehmen des Bedürfnisses nach dem Sinn der Sinnlichkeit im Leben seitens von uns Frauen. Der Philosoph versucht die Frage zu beantworten, ob Männer sich neu erfinden müssen und stellt Fragen, die eine neue Selbstdefinition ermöglichen:
1. Was sind meine wichtigsten Beziehungen der Liebe und der Freundschaft, über die ich mich definieren möchte?
2. Was sind die wichtigsten Erfahrungen, die fester Bestandteil meiner selbst bleiben sollen?
3. Was ist mein Traum, mein Glaube, mein bestimmter Weg und vielleicht mein Lebensziel, meine fixe Idee, meine Sehnsucht, die womöglich geschlechtsspezifisch geprägt ist?
4. Was sind die bestimmten Werte, die ich besonders schätzen und pflegen möchte und welcher Wert soll im Zweifelsfall Vorrang haben, wenn ich etwas zwischen Freiheit und Bindung, Risiko und Sicherheit, Konsequenz und Nachgiebigkeit beim Gebrauch von Macht wählen muss?
5. Welche besonderen Charakterzüge will ich stärken, die mir männlich (oder weiblich) erscheinen?
6. Was ist meine Angst, die einfach da ist, die Verletzungen, die ich erfahren habe, gar das Trauma, an dem das männliche (wie das weibliche) Selbst anhaltend leiden kann?
(vgl. hierzu die Seite 177 ff.. Hier werden diese Fragen Schmids ausführlich von ihm erläutert.)
Behandelt Schmid im ersten Teil des Buches das Thema "Von der Liebe und anderen Beziehungen", so befasst er sich im zweiten Teil mit "der Liebe der Liebenden". Hier geht er zunächst der Frage nach, ob das Leben erfüllter ist, wenn man alleine oder zu zweit lebt und reflektiert in der Folge die Frage, ob die Liebe ein Spiel sei und vertieft sich in den Gedanken des Bejahtwerdens durch die Liebe und den Auswirkungen dieses Angenommenseins. Hingabe und Hinnahme werden alsdann überdacht und hier hebt der Philosoph hervor, das die Kunst im richtigen Maß des Schenkens liegt. Beleuchtet werden auch die Widersprüche in der Liebe. Hier geht es u.a. um die Gründe und Abgründe der Eifersucht, um Ursachen für Verrat u.a.m..
Was heißt es, Glück in der Liebe zu haben? Wie verhält sich die "atmende Liebe"? Worum bemüht sie sich? Wie ist es um die Kunst der körperlichen Liebe bestellt? Auf Seite 283 habe ich einen Satz gelesen, den ich unbedingt zitieren möchte, weil ich ihn für überaus aussagekräftig in puncto Liebe halte und fast meine, dass er das Wesen der Liebe am besten zum Ausdruck bringt: "Lebbar wird die Liebe mit der Atmung zwischen Ekstase und Askese, zwischen willfähriger Lüsternheit und willentlicher Keuschheit, um zwischen den Extremen einer Dominanz des Eros, die jeden Logos auslöscht, und einer Dominanz des Logos, die jeden Eros vernichtet, einen gangbaren Weg zu finden."
Wilhelm Schmid spürt auch der seelischen Kunst des Liebens nach und weiß, dass Fühlen eine Möglichkeit ist, den unfassbaren Reichtum der Seele wahrzunehmen, und dass in der Liebe dieser Reichtum in anderem Maße fühlbar ist als in jeder anderen Beziehung. In seelischer Beziehung geht es darum, Liebe zu fühlen, deren Energie in anregenden, aufregenden und erregenden Gefühlen ihren Ausdruck findet, (vgl.: S.294).
Der Philosoph weiß, dass Menschen in Beziehungen gesunden, aber auch erkranken können und zwar dann, wenn die Energie blockiert. Sich mit dieser Tatsache auseinanderzusetzen, finde ich sehr wichtig. Wichtig aber auch ist, sich Gedanken über die transzendente Kunst des Liebens zu machen, die in heutiger Zeit leider oft vernachlässigt wird.
Fragen der Macht bleiben in diesem Buch nicht ausgespart, wenn es um die Liebe geht, wobei zu der Idee der atmenden Liebe die Wechselseitigkeit der Machtausübung gehört. Die grundsätzliche Umkehrbarkeit der Macht ist ein Kennzeichen demokratischer Macht. Nur unter dieser kann Liebe dauerhaft gedeihen. Glückliche Liebesbeziehungen setzen das Prinzip der Fairness voraus. Das sollte jedem eingängig sein.
Und was ist, wenn die Liebe endet? Auch hier weiß Schmid Rat.
Beinahe hätte ich es vergessen: auf den Seiten 30ff, nachdem der Philosoph sich zuvor ausgiebig mit dem Phänomen des Sehnens befasst hat, wartet er mit einem kleinen Abriss über die Geschichte der Liebe auf und beschreibt die Sichtweisen in der Antike, im frühen Christentum, im Mittelalter, und der Renaissance, in der frühen Neuzeit, in der Frühromantik, der fortgeschrittenen Moderne und der anders modernen Zeit. Dabei vergisst er nicht die Geschichte aus Platons "Symposion" zu erwähnen, von den Menschen die einst Kugelwesen waren und die aufgrund ihres Hochmutes entzweit wurden. Seither suchen sich die jeweiligen Teile und hoffen auf erneutes Einssein, das sie nur in der Liebe erfahren können und das auch nur für Momente. Vielleicht ist die Sehnsucht letztlich die Strafe für vorangegangenen Hochmut.
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