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Rezension:Warum ich fühle, was du fühlst: Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone (Gebundene Ausgabe)

Joachim Bauer, Professor für Psychoneuroimmunologie an der Uni Freiburg, verdeutlicht in diesem Buch den engen Zusammenhang zwischen der Existenz sogenannter Spiegelneuronen im Gehirn eines Menschen und der Fähigkeit sich in seine Gegenüber einzufühlen, sie zu verstehen und Feinheiten wahrzunehmen. Ohne Spiegelnervenzellen sind weder Intuition, noch Empathie möglich. Herausgebildet werden diese Zellen im Säuglingsalter durch den engen Kontakt zu Bezugspersonen. Spontane Imitationsakte zwischen Kleinkindern und anteilnehmenden Erwachsenen fördern das diesbezügliche Zellwachstum.

Findet während dieser Zeit nur ein minimaler mimischer Signalaustausch statt, wird das Kind später enorme Defizite im Umgang mit anderen Menschen aufweisen, da sich in der Folge die emotionale Intelligenz nur rudimentär entwickeln kann. Schwere Störungen der emotionalen Resonanz machen die Aufmerksamkeit in der Schule zum Problem, erschweren Beziehungen zu den Mitmenschen oder lassen diese im Vorfeld bereits erst gar nicht zu. Autistische Gesundheitsstörungen sind nichts ungewöhnliches, wenn ein Mangel an Spiegelneuronen vorliegt. Ein hochinteressantes Buch, das die Notwendigkeit eines liebevollen Umgangs mit Kleinkindern unterstreicht.

Ein erhellender Text zum besseren Verständnis dafür, weshalb es so manchem Erwachsenen an Einfühlungsvermögen mangelt. Wahrnehmen und positives zurückspiegeln sind das Geheimnis eines harmonischen Miteinanders. Diese Fähigkeiten müssen aus neurobiologischer Sicht bereits im Babyalter eingeübt werden, weil sich nachträglich offenbar keine diesbezüglichen Sensoren herausbilden können und ein Mangel eben dieser Sensoren oder besser - Spiegelneuronen - immer wieder beklagenswerte, zwischenmenschliche Schwierigkeiten nach sich ziehen.

Empfehlenswert.

Helga König

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