Die Diplompsychologin und Psychotherapeutin Berit Brockhausen befasst sich in diesem Buch mit Revierkämpfen in der Liebe und geht in ihrer Grundannahme davon aus, dass es in Liebesbeziehungen unausweichlich zu Kämpfen und Feindseligkeiten aufgrund von irritierenden Grenzverletzungen kommt.
Die Autorin verwendet in diesem Zusammenhang den Begriff "Hoheitsgebiete", weil dieser noch deutlicher als das Wort "Territorium" zeigt, worum es geht: um Souveränität, Selbstverantwortung und Grenzen, (vgl.: S.29).
Sie thematisiert Begriffe wie Besitz, Raum, Zeit, Rückzug, Aufmerksamkeit, eigene Gefühle, Gedanken, Wahrnehmungen, Verantwortungsbereiche sowie den eigenen Körper und hebt dabei hervor, dass es Nähe ohne Grenzverletzungen nicht geben kann.
Werden unsere Hoheitsgebiete absichtlich oder unabsichtlich verletzt, entsteht Irritation. Wenn man in der Folge sein Territorium verteidigt, kommt es offenbar zu Auseinandersetzungen, gibt man sein Hoheitsgebiet kampflos, um des lieben Friedens wegen auf, entstehen nicht selten feindselige Gefühle. Aufgrund solcher Territorialkämpfe bleiben Liebe und Gemeinsamkeit nicht selten auf der Strecke. Die Partner empfinden sich als bedrohlich, werden zu Gegnern, die sich in Revierkämpfe verstricken, so Brockhausen.
Meines Erachtens ist dies dann besonders extrem, wenn die betreffenden Personen ein sehr aufgeblähtes Ego haben. Je mehr man in der Lage ist, in Beziehungen sein Ego zu begrenzen, umso weniger wird es die Revierkämpfe in der Liebe geben, weil man einfach die Grenzen des anderen per se akzeptiert.
Die Autorin zeigt, auf welche Weise in Beziehungen Revierkämpfe ausgetragen werden und welche Möglichkeiten es gibt, das Territorium des Liebsten zu besetzen, es ihm abzuluchsen oder abzuverlangen. Auf diese Weise wird das Selbstbewusstsein des Partners auf Dauer untergraben, aber zeitgleich auch die Liebe zueinander.
Es ist wichtig, sich aus leidvollen Verstrickungen zu lösen und eine innere Unabhängigkeitserklärung anzustreben. Diese ist die Voraussetzung für eine Partnerschaft, die langfristig beide zufrieden stellt.
Die Autorin zeigt gangbare Wege auf, wie man fair in einer Beziehung miteinander umgeht. Letztlich ist eine gute Beziehung nur auf gleiche Augenhöhe möglich und setzt voraus, dass man das Selbst des anderen vollständig akzeptiert.
Empfehlenswert.
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