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Rezension: Kunst als Philosophie: Hegel und die moderne Bildkunst (Gebundene Ausgabe)

"Das Kunstwerk ist der schöne Schein der Idee." (Georg Wilhelm Friedrich Hegel) Der Autor dieses Buches ist der Philosophieprofessor Dr. Robert B. Pippin, der sich hier in seinen Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2011 mit einem sehr kleinen Ausschnitt aus der heute üblicherweise als modern bezeichneten europäischen und amerikanischen Bildkunst beschäftigt, die ihrerseits bloß einen Teilbereich der Moderne, der als modern klassifizierten Lyrik, der Romane, Dramen, Musik, des Tanzes und der Architektur ausmacht.

Pippin geht mit dem Philosophen Hegel auf eine Zeitreise, weil dieser in seinen 1820 gehaltenen "Vorlesungen über die Ästhetik" der Kunst ihren Platz in seinem philosophischen System zugewiesen hat und zwar als das unmittelbar sinnliche Wissen des absoluten Geistes. Nach Hegel sollen die Errungenschaften der modernen Kunst (Beispiele des Autors sind Manet und Cézanne) als philosophische "Errungenschaften eigener Art" verstanden werden. Für Hegel verkörperte die Kunst einen bestimmten Modus der Intelligibilität des Absoluten, den er zunächst als vollständigen und zufriedenstellenden Ausdruck philosophischer Weisheit verstand.

 Der Hegelkenner versucht u.a. aufzuzeigen, dass Hegel von einer tiefen Verbindung zwischen den Bedingungen der Möglichkeit eines richtigen Verständnisses von manchen Körperbewegungen als Taten, nicht nur als bloßen Ereignissen und den Bedingungen, die für das Begreifen von Kunstwerken notwendig sind, ausgeht. Für Hegel war der eigentliche Inhalt der Malerei die "empfindende Subjektivität". In seinen Vorlesungen von 1818 bestimmte er bemerkenswerter Weise den Grundzug der Malerei als Liebe. Wie das zu verstehen ist, erläutert der Autor gut nachvollziehbar. Wenn man die Malerei als Hinwendung zum anderen versteht, muss sie ein Bestreben nach Gemeinsamkeit und Reziprozität verkörpern, das in seinem reinsten und paradigmatischen Ausdruck die Liebe darstellt, so der Gedankengang des Philosophen.

In den Kapiteln: Philosophie und Malerei: Hegel und Manet Politik und Ontologie: Clark und Fried Kunst und Wahrheit: Heidegger und Hegel hat man Gelegenheit sich ein umfangreiches Bild über das Thema Kunst als Philosophie zu machen, sich in eine hochinteressante kunsthistorische Debatte zu vertiefen und auch Wissenswertes zur Geschichte der philosophischen Ästhetik von Kant bis Adorno und Heidegger zu erfahren
In den abschließenden Bemerkungen hat man dann die Chance, sich nochmals klar zu machen, weshalb Hegel zur Auffassung gelangen konnte, dass die Kunst ein unverzichtbarer Bestandteil für das Verstehen des 
Absoluten ist.
Empfehlenswert. 

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