Die Autoren dieses Buches sind Prof Dr. Roy F. Baumeister, einer der international bekanntesten Psychologen und John Tierney, Wirtschaftsjournalist bei der New York Times.
Gleich in der Einleitung erfährt man, dass viele unserer persönlichen und gesellschaftlichen Probleme mit mangelnder Selbstdisziplin zusammenhängen. Die Autoren zählen auf: zwanghafter Konsum, Verschuldung, Gewalt, schlechte, schulische Leistungen, mangelnde Produktivität am Arbeitsplatz, Alkohol- und Drogenmissbrauch, ungesunder Ernährung, mangelnde sportliche Betätigung, chronische Angst, Jähzorn etc. (vgl.: S.8) Mangelnde Selbstdisziplin sei die Ursache des verschiedensten persönlichen Traumata und insofern ist es nicht verwunderlich, dass wir pro Tag zwischen drei bis vier Stunden damit zubringen, Versuchungen zu widerstehen.
Am Arbeitsplatz werden Führungskräfte mit ausgeprägter Selbstdisziplin von ihren Mitarbeitern und Kollegen besser bewertet. Offenbar knüpfen Menschen mit größerer Selbstdisziplin stabilere und befriedigendere Beziehungen als andere Menschen. Sie offenbaren mehr Empathie und sind eher in der Lage, Dinge aus der Sicht des anderen zu sehen. Zudem neigen selbstdisziplinierte Menschen weniger zu Angst, Depressionen, Paranoia, Psychosen, zwanghaften Verhaltensweisen, Alkoholproblemen und anderen psychischen Leiden. Auch sollen disziplinierte Menschen seltener mit Ärger reagieren und falls doch, werden sie seltener aggressiv, weder verbal, noch physisch, (vgl.: S. 19).
Selbstdisziplin setzt Willenskraft voraus und diese lässt sich offenbar trainieren wie ein Muskel. Im vorliegenden Buch zeigen die Autoren wie man seinen Willen trainiert. Sich mit einem solchen Training zu beschäftigen, ist gewiss nicht nachteilig, denn Selbstdisziplin ist für ein erfolgreiches Leben vielleicht noch wichtiger als eine hohe Intelligenz.
Nicht jedem wird der Inhalt des Buches schmecken, denn es ist ein Text, der Ausreden nicht akzeptiert, der uns alle mit unseren persönlichen Schräglagen und deren Folgen auf uns selbst zurückwirft und uns Dinge abverlangt, die unserer Bequemlichkeit nicht gefallen werden. Selbstdisziplin begreife ich als Tochter einer Preußin schon immer als unumgänglich. In meinen Augen vereinfacht sie das Leben. Nur sie macht uns stark und lässt uns schwierige Situationen meistern. Die Autoren sagen mir also nichts Neues und ich weiß aus Erfahrung, dass sie mit ihren Untersuchungsergebnissen ins Schwarze getroffen haben, auch damit, wenn sie sagen, dass man seinen Willen trainieren kann. Es funktioniert und es macht Spaß, sich mehr abzuverlangen als anderen. Selbstbeherrschung klappt m.E. nur, wenn man seinem Ego nicht zu viel Raum schenkt, denn das gefräßige Ego ist der fiese Schweinhund, der uns ständig in Versuchung zu führen sucht und uns aus dem Gleichgewicht, das uns die Disziplin schenkt, heraushebeln möchte. Ihm gilt es unseren Willen entgegenzusetzten.
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