Das vorliegende Buch habe ich mit großem Interesse gelesen. Der Autor Winfried Hille ist der Gründer der 1998 auf den Weg gebrachten, heute führenden Zeitschrift für ganzheitliche Lebenskunst "Bewusster Leben".
Ziel des Buches ist, dem Leser zu zeigen, wie er sich zu einer authentischen Persönlichkeit entwickeln kann. Hille weiß, wovon er schreibt, denn er hat zunächst eine Banklehre absolviert, dann Germanistik und Erziehungswissenschaften studiert und lange an verantwortlicher Stelle im Verlagswesen gearbeitet, bevor er das tat, was er eigentlich schon in jungen Jahren tun wollte. Erst nach der Trennung von seiner Frau und seinen Kindern hörte er auf seine innere Stimme und entwickelte sich zu dem Menschen, der er heute ist und lebt seither mit sich und seinem Tun im Einklang.
In seinem Buch reflektiert er zunächst, was es heißt, authentisch zu leben. Für den Autor bedeutet es, sich immer wieder neu zu erfinden und um die eigene Identität neu zu ringen. Dies heißt aber auch, zu begreifen, dass es im Leben keine Sicherheiten gibt, außer unserem Vertrauen in unsere Fähigkeiten und dem Mut Dinge zu tun, die uns wichtig sind sowie unserer inneren Bestimmung in diesem Leben entsprechen, (vgl.: S.30).
Ein authentischer Mensch ist das Gegenteil eines Menschen, der sich permanent selbst inszeniert und den Helden im Alltag mimt, (vgl.: S.31). Authentisch ist man dann, wenn unsere rationalen und emotionalen, verbalen und nonverbalen Signale und Äußerungen übereinstimmen. Ein solcher Mensch handelt auf der Basis seiner eigenen Überzeugungen und diese bedingen eine umfassende Selbstkenntnis, sowie den Mut zur Individualität, (vgl.: S. 33).
Menschen, die immer nur Rollen spielen und sich selbst verleugnen, verlieren auf Dauer ihre Ausstrahlung, erhalten im Gegenzug heutzutage noch nicht einmal mehr eine sichere Laufbahn mit unbefristeten Arbeitsverträgen inklusive Krankenversicherung und Absicherung im Alter und sollten sich insofern überlegen, ob sie nicht umgehend nach Authentizität streben sollten, denn diese ist die Voraussetzung, um kreativ zu sein.
Der Autor verdeutlicht, dass Authentizität kein Lernziel ist, das man durch Einhaltung strukturierter Schritte erreichen kann. Es geht stattdessen darum, wiederzufinden, was in uns verborgen ist. Hille hält fest, dass Authentizität dann entsteht, wenn man mit sich und anderen bewusst, ehrlich, konsequent und aufrichtig umgeht, (vgl.: S.38).
Hille berichtet immer wieder von seinen persönlichen Erfahrungen, um zu zeigen, worum es ihm eigentlich geht und was er seinen Lesern vermitteln möchte. Er möchte, dass wir aus seinen Lebenskrisen die richtigen Schlüsse ziehen und erkennen, dass solche Krisen stets die Chance zur Neuorientierung bietet.
Man muss sich stets auf Neue bewusst machen, dass man den Boden für eine existentielle Krise bereitet, wenn man seine eigentliche Berufung, sein wahres selbst vergisst. Mit dieser Erkenntnis steht Hille nicht alleine. Ich sehe es auch so.
Immer wieder wartet der Autor mit Rubriken, die Selbstbefragungen und Selbstbeobachtungen beinhalten, auf. Die Fragen sollte man sich ehrlich beantworten, denn sie bringen uns auf dem Weg zur Authentizität weiter.
Man muss sich klar machen, dass man sein Leben selbst in die Hand nehmen kann und zwar immer und zu jedem Zeitpunkt und in jeder Lebensphase, (vgl.: S.72) und dass man immer Entscheidungen treffen und handeln muss, wenn man frei sein möchte.
Es ist wohl wahr, dass Frustration, Depression, Langeweile und unterdrückte Wut, deren Herkunft auf den ersten Blick unverständlich erscheinen, typische Symptome verkörpern, die durch Selbstverleugnung entstehen, denn es gibt nichts Erschöpfenderes als auf Dauer gegen die innere Berufung zu leben, (vgl.:S.154).
Wie man Authentizität erlangt, zeigt Hille in acht gut nachvollziehbaren Schritten, die man mutig genug sein sollte zu gehen.
Ein gelungenes Buch, dessen Inhalt ich völlig zustimme.
Empfehlenswert.
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