Marc Aurel ( 121-180 n. Chr.) war römischer Kaiser , der in seinen philosophischen Betrachtungen von Seneca und Epiktet beeinflusst war. Der hochgebildete Rhetorikschüler zeichnete im Briefwechsel mit seinem Lehrer ein dezidiertes Bild der vornehmen Welt Roms. Die meiste Zeit seiner Herrschaft verbrachte er im Heerlager, um die Barbarenstürme abzuwehren. Die Philosophie wurde zu seiner ständigen Begleiterin . Sie half ihm die Last der Regierungsgeschäfte zu tragen. Marc Aurel gilt als der letzte Stoiker der Alten Welt.
Besondere Sorgfalt legte der Kaiser auf die Rechtsprechung . Bei Fragen um dem Status von Sklaven begünstigte er stets deren Freilassung.
Die vorliegenden Aufzeichnungen beginnen mit einer Danksagung Marc Aurels an seine Verwandte, Freunde und Lehrer. Das liest sich , wie folgt:" Fronto verhalf mir zur Einsicht, dass Missgunst , Schlauheit und Heuchelei die Folgen von Willkürherrschaft seien und dass im allgemeinen diejenigen, welche bei uns Edelgeborene heißen, eben doch weniger Menschenliebe besitzen, als andere." Der Danksagung schließen sich zwanglos aufgereihte Bemerkungen über vernünftige Verhaltensweisen und Einstellungen an. Marc Aurel möchte sich selbst damit zu einem verträglichen Menschen erziehen. Er kämpft gegen die negativen Affekte, wie Zorn, Missmut, Rachsucht , Eigensinn etc. und konstatiert:" Wer sündigt, versündigt sich an sich selbst; wer unrecht tut, schadet sich selbst, indem er sich selbst verschlimmert."
Viele Jahrhunderte nach Marc Aurel schrieb Gryphius ein Gedicht, das folgende Sentenz des Kaisers aufgreift: " Alles, was du siehst, wird sehr bald zerstört werden, und die , welche diesen Zerstörungen zuschauen , werden selbst auch bald zerstört, und durch den Tod wird der älteste Greis mit dem Frühverstorbenen in denselben Zustand versetzt werden."
Ich erlaube mir einen weiteren Gedanken des Kaiser zu zitieren, um seine große Klugheit zu dokumentieren:
" Denke nicht an das, was dir fehlt, vielmehr an das, was jetzt noch für dich da ist, und wähle die unter den vorhandenen Gütern die ersprießlichsten aus und erinnere dich ihretwegen daran, wie du sie wohl aufsuchen würdest, wenn sie nicht vorhanden wären! Jedoch hüte dich zugleich, dass dieses Wohlgefallen daran dich nicht an ihre Überschätzung gewöhne; denn sonst müsste ihr einstiger Verlust dich nur beunruhigen."
Marc Aurel wusste, wer immer sich strebend bemüht und sich von Leidenschaften freihält, erlangt Seelenfrieden.
Empfehlenswert!
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